Konferenz über die Literaturen Österreich-Ungarns

Transdifferenz, Migration und Alterität in den Literaturen Österreich-Ungarns stehen im Mittelpunkt der dreitägigen internationalen Konferenz "Von Bregenz bis Brody, von Zara bis Znojmo", die vom 27. bis 29. November 2014 an der Universität Wien stattfindet.

Die Tagung wird neue Schlaglichter auf die Literaturen Österreich-Ungarns im Zeitraum von 1867 bis 1918 werfen. Kulturwissenschaftliche Fragestellungen sollen dabei helfen, diese "Zeit des Übergangs" mit all ihren sozialpolitischen Spannungen in ihrer literarischen Ausformung zu erfassen und darin eingeschriebene Gegendiskurse aufzuzeigen.

Im Fokus der Konferenz, die im Rahmen des FWF-Projekts "Transdifferenz in der Literatur deutschsprachiger Migrantinnen in Österreich-Ungarn" unter Leitung der Germanistin Alexandra Millner stattfindet, stehen transdifferente Momente in literarischen Werken von (Binnen-)MigrantInnen in Österreich-Ungarn. Sie bergen jenes gesellschaftskritische Potenzial, durch das sich soziale Kategorien wie Gender, Ethnizität, Klasse, Sexualität, Generation oder Nation und die damit verbundenen konventionellen Differenzierungen und Grenzziehungen hinterfragen lassen. Anhand des durch Migration bzw. Reisetätigkeit generierten Erfahrungswissens über die multiethnischen Gebiete Österreich-Ungarns zeichnet sich in ihren Texten nicht selten die Tendenz ab, literarische Stereotype von sozialen Minoritäten und Marginalisierten mittels transdifferenter Momente zu unterminieren.



Von der Suche nach subversiven Autorinnen der Jahrhundertwende

"Essayistisch, aktivistisch und literarisch", unter diesem Motto erforschen Alexandra Millner vom Institut für Germanistik und ihre Mitarbeiterin Katalin Teller von der Eötvös-Loránd-Universität in Budapest deutschsprachige Literatur von Migrantinnen in Österreich-Ungarn (1867-1918).
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Die Wirkungsweise von Texten

Die Konferenz will einerseits mit Blick auf größtenteils nicht kanonisierte deutschsprachige Autorinnen – u. a. Minna Kautsky, Berta Katscher, Helene Pohlidal, Annie Hruschka und Olga Wohlbrück – und andererseits mit Einbeziehung von AutorInnen aus anderen Sprachgebieten Österreich-Ungarns nach der Wirkungsweise ihrer literarischen oder publizistischen Texte fragen.

"Besonders freue ich mich auf den wissenschaftlichen Austausch mit Kolleginnen und Kollegen aus den ehemaligen Kronländern der Habsburger Monarchie, auf ihre Sichtweise der nationalen und sozialen Spannungen jener Zeit, die sich in die zeitgenössischen Texte eingeschrieben haben", erklärt Alexandra Millner, als Elise-Richter-Stipendiatin Leiterin des FWF-Projekts und Organisatorin der Konferenz: "Gespannt bin ich auch auf die weniger bekannten Autorinnen und Autoren, die im Rahmen der Konferenz präsentiert werden, sowie auf bisher unentdecktes Material aus den Bereichen Film, Theater, Operette und Psychoanalyse." (red)

Internationale Konferenz Von Bregenz bis Brody, von Zara bis Znojmo. Transdifferenz, Migration und Alterität in den Literaturen Österreich-Ungarns
Donnerstag, 27. bis Samstag 29. November 2014
Universität Wien, Elise Richter-Saal
Universitätsring 1, 1010 Wien
Programm (PDF)

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