Ge(l)ehrte Köpfe: Zwischen Tradition und Innovation

Vom 24. bis 26. September findet an der Universität Wien die Konferenz "Scholars' Monuments" statt. Internationale ExpertInnen diskutieren über Tradition und zeitgemäße Formen des Gelehrtendenkmals in Europa. Im Mittelpunkt stehen die Denkmäler im Arkadenhof der Universität Wien.

Mehr als 150 Denkmäler bedeutender Professoren – von Sigmund Freud über Karl Popper hin zu Erwin Schrödinger – erinnern im Arkadenhof der Universität Wien an die wissenschaftliche Tradition der Einrichtung. Ingeborg Schemper-Sparholz und ihr Team vom Institut für Kunstgeschichte erforschen in einem vom Jubiläumsfonds der Oesterreichischen Nationalbank geförderten Projekt die Denkmäler in Hinblick auf ihre Entstehung und ihre künstlerische Gestaltung.

Auf dem Programm…

Die Tagung beginnt mit einem Vortrag von Angelika Keune (Humboldt-Universität Berlin) und Sigrid Ruby (Universität Gießen), die von jüngst errichteten Denkmälern für Forscherinnen an ihren Universitäten berichten. In einer anschließenden Podiumsdiskussion stellt die österreichische Künstlerin Marianne Maderna eine Vorschau auf ihre Freiluft-Installation vor. Das Projekt wird im März 2015 – anlässlich des Internationalen Frauentags – im Arkadenhof der Universität Wien umgesetzt.

Zudem arbeitet eine von Rektor Heinz W. Engl eingesetzte Arbeitsgruppe aktuell an konkreten Plänen, um auch die Errungenschaften von Wissenschafterinnnen sichtbar zu machen. "Noch im Jubiläumjahr 2015 werden wir die konkrete Umsetzung beginnen", so Rektor Heinz W. Engl.

Der Muse reicht's

Die Granit-Intarsie "Der Muse reicht's" im Arkadenhof der Universität Wien thematisiert das Übersehen von weiblichen Wissenschafterinnen und ist so der erste Schritt für deren Sichtbarmachung. "Dass die Ehrung von Wissenschafterinnen möglich ist, zeigt ja die aktuelle Enthüllung eines Lise-Meitner-Denkmals an der Humboldt-Universität in Berlin", so Kunsthistorikerin Schemper-Sparholz. Die Universität Wien wird ihr 650 Jahr-Jubiläum nutzen, um diesen nächsten Schritt umzusetzen.

Denkmal mit QR-Code


Neben Tradition und Zukunft der Denkmalsetzungen wird auch Dokumentation des Arkadenhofs thematisiert: Am Eröffnungsabend präsentieren Forschende und Studierende des Instituts für Kunstgeschichte ihr gemeinsames Wiki-Projekt, in dem alle Denkmäler des Arkadenhofs mit ihrer Entstehungsgeschichte, kunsthistorischen Bedeutung sowie biographischen Angaben erfasst sind.

Bereits erste Denkmäler werden anlässlich der Tagung mit QR-Codes ausgestattet. Das gesamte Wiki wird dann ab 2015 direkt im Arkadenhof per QR-Code oder Denkmalerkennungs-App am Smartphone und Tablet zugänglich sein. (af)


"Scholars' Monuments", Konferenz

Mittwoch, 24. bis Freitag, 26. September 2014
Arkadenhof der Universität Wien, Universitätsring 1, 1010 Wien

Programm

Die Teilnahme ist kostenlos. Es wird um Anmeldung bis zum 17. September 2014 via E-Mail an scholarsmonuments.kunstgeschichte@univie.ac.at gebeten.

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