Forschungszentrum für Menschenrechte an der Universität Wien

Die Universität Wien eröffnet am 9. Dezember 2014 das Forschungszentrum für Menschenrechte. Zu diesem Anlass diskutiert unter dem Titel "Menschenrechte hinter Gittern?" eine ExpertInnenrunde, u.a. Manfred Nowak, Leiter des neuen Forschungszentrums und früherer UN-Sonderberichterstatter über Folter.

Das neue Forschungszentrum für Menschenrechte unter der Leitung von Manfred Nowak, Professor für Internationales Recht an der Universität Wien, sowie Christina Binder und Hannes Tretter, wird am 9. Dezember – am Vorabend des Tages der Menschenrechte am 10. Dezember – eröffnet. Im Rahmen der Veranstaltung werden spannende Fragen diskutiert: Müssen Haftbedingungen möglichst widrig sein? Was braucht es, um Opfer zu schützen und Inhaftierten eine Rehabilitierung zu ermöglichen?

Spannende Impulse liefern die DiskutantInnen Manfred Nowak, Sprachwissenschafterin Brigitta Busch, Bruno Sladek, Leiter der Strafvollzugsanstalt Stein, und Regisseurin Tina Leisch. Darüber hinaus werden Susanne Weigelin-Schwiedrzik, Vizerektorin der Universität Wien, und Wolfgang Brandstetter, Bundesminister für Justiz, zum Auftakt sprechen.

Interdisziplinarität als Chance

Das interdisziplinäre Forschungszentrum Menschenrechte geht gesellschaftlich wichtigen Fragen nach, darunter Armut, Ausgrenzung, Migration, Gewalt an Kindern in der Familie und in Heimen, Fragen des Datenschutzes, des Alterns, der Behinderung oder dem Einfluss von Religion auf Gesellschaft und Politik.

"Konstruktive Antworten dürfen nicht eindimensional sein, sondern benötigen ein mehrdimensionales Herangehen unter Mitwirkung aller relevanten Forschungsdisziplinen. Genau diesen interdisziplinären Zugang will das Forschungszentrum Menschenrechte an der Universität Wien in den Mittelpunkt rücken und stärken", erklärt Manfred Nowak. Das neue Forschungszentrum wird die seit Jahren kontinuierlich wachsende Menschenrechtsforschung an der Universität Wien weiter vernetzen, die Interdisziplinarität fördern und damit die Menschenrechtsforschung zukunftsweisend weiterentwickeln.

Mitglied der Association of Human Rights Institutes

Das Forschungszentrum Menschenrechte vereint 15 VertreterInnen von fünf Fakultäten der Universität Wien und ist organisatorisch an der rechtswissenschaftlichen Fakultät angesiedelt. Die Völkerrechtlerin Christina Binder merkt an: "Das Forschungszentrum soll Anlaufstelle und Heimat für Forschende und Lehrende aller Disziplinen im Bereich Menschenrechte werden und sucht auch den Austausch mit VertreterInnen aus Zivilgesellschaft und Politik". Seit September ist das Forschungszentrum Menschenrechte zudem Mitglied der Association of Human Rights Institutes (AHRI), der weltweit führenden Vereinigung wissenschaftlicher Menschenrechtsinstitute. (vs)

Human Rights Talks: Menschenrechte hinter Gittern?
Dienstag, 9. Dezember 2014, 19.00 Uhr
Aula am Campus der Universität Wien
Spitalgasse 2, 1090 Wien

Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung unter humanrightstalk@univie.ac.at wird gebeten.

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