"Eine Beziehung seit 650 Jahren. Universität Wien und Kloster Melk"

Am 22. April 2015 wurde im Stift Melk eine Sonderausstellung eröffnet, die die seit 650 Jahren bestehenden Verbindungen von Universität Wien und Stift Melk thematisiert. Rektor Heinz W. Engl, Landeshauptmann-Stellvertreter Wolfgang Sobotka und Abt Georg Wilfinger begrüßten die zahlreichen Gäste.

In der Stiftungsurkunde der Universität Wien wird der Melker Abt Johannes Radenbrunner (1360-1371) als prominenter Zeuge genannt. Vom Beginn des akademischen Wirkens bis in unsere Tage ist ein reger Wissenstransfer bezeugt, den zahlreiche Dokumente, Handschriften, Urkunden und andere Erinnerungsstücke belegen. Die "Melker Reform" im 15. Jahrhundert wäre ohne die Interaktion mit der Universität Wien nicht denkbar gewesen. Einerseits traten Universitätslehrer in das Kloster ein, andererseits stammten auch Rektoren, darunter Berthold Dietmayr, und Professoren der Universität aus der Klosterschule und dem Konvent von Melk.

Aus der Zeit der Aufklärung sind P. Gregor Mayer, ein bedeutender Orientalist, und der spätere Abt Anton Reyberger, Professor für Moraltheologie von 1788-1810 und 1800/01 Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät und 1810/11 Rektor der Universität, zu nennen; nach dem Zweiten Weltkrieg wurde P. Hugo Hantsch Professor für Neuere Geschichte. Die Melker Stiftsbibliothek war für Gelehrte und Forscher der Universität Wien immer schon Anziehungspunkt. Lehrende und Studierende nutzen nach wie vor die Ressourcen des Klosters, immer wieder finden dort auch Lehrveranstaltungen statt.

"Universität und Kloster"

Die Eröffnung der Ausstellung erfolgte im Beisein von Rektor Heinz W. Engl, Landeshauptmann-Stellvertreter Wolfgang Sobotka und Abt Georg Wilfinger. Den Festvortrag zum Thema "Universität und Kloster" hielt Ernst Bruckmüller, weitere Einblicke in die Thematik gab Meta Niederkorn-Bruck, beide vom Institut für Geschichte der Universität Wien.

Der erste Teil der Ausstellung, die bis 31. Dezember 2015 geöffnet ist, befindet sich in der Stiftsbibliothek und ist im Rahmen der Stiftsbesichtigung zu sehen. Der zweite, wesentlich umfangreichere Teil befindet sich in der Säulenhalle und ist frei zugänglich – täglich von 9 Uhr bis 16 Uhr. Die Sonderschau stellt, wie Rektor Engl in seinen Grußworten betonte, eine wertvolle thematische Ergänzung zu den anderen Ausstellungsprojekten des Universitätsjubiläums dar. (red)

Sonderausstellung "Eine Beziehung seit 650 Jahren. Universität Wien und Kloster Melk"
23. April 2015 bis 31. Jänner 2016, täglich von 9 Uhr bis 16 Uhr
Stift Melk, Abt-Berthold-Dietmayr-Straße 1, A-3390 Melk
Nähere Informationen

 Zur Liste