Diskussionsrunde: Neue LehrerInnen für behinderungsgerechte Schulen

Am Freitag, 5. April 2013, 9 Uhr, diskutieren BildungswissenschafterInnen der Universität Wien mit den behindertenpolitischen SprecherInnen von ÖVP, SPÖ und Grünen.

Es ist sehr wichtig, dass Kindern und Jugendlichen mit Behinderung der Bildungsweg in AHS und BHS offensteht. In Hinblick auf die UN-Behindertenrechtskonvention und LehrerInnenbildung NEU setzen sich deshalb VertreterInnen der Universität Wien und der Politik mit neuen Wegen der LehrerInnenbildung auseinander.

Für Lehrkräfte an allgemeinbildenden und berufsbildenden höheren Schulen ist es nicht immer leicht, Verantwortung für den Bildungsweg von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung zu übernehmen. Genau mit diesem Anspruch müssen sie sich aber zukünftig auseinandersetzen. Mit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention hat sich Österreich bereits 2008 dazu bekannt, den Bildungsort für SchülerInnen mit Behinderungen nicht in der Sonderschule zu sehen – sondern unter Anwendung einer Inklusiven Pädagogik in der regulären Schule.

Weg von den Sonderschulen

"Nicht selten vertreten AHS- und BHS-Lehrkräfte die Position: was man sich nicht vorstellen kann, sei auch nicht möglich", meint Gottfried Biewer, stellvertretender Vorstand des Instituts für Bildungswissenschaft der Universität Wien. Für die Neugestaltung der LehrerInnenbildung in Österreich wurde in einem von ExpertInnen erstellten Papier der zuständigen Ministerien bereits 2011 vorgeschlagen, auf eine eigene SonderschullehrerInnenausbildung zu verzichten. Stattdessen soll die notwendige Expertise in die neu zu gestaltenden Regelschul-Lehreramtsausbildungen integriert werden.

Bevorstehende Reform der Lehramtsstudien nutzen

Dementsprechende Konsequenzen werden aber auf den unterschiedlichen Entscheidungsebenen nur halbherzig gezogen. Klar ist die Position der größten Einrichtung für LehrerInnenbildung in Österreich: "Das Zentrum für LehrerInnenbildung der Universität Wien will die bevorstehende Reform der Lehramtsstudien nutzen, junge Lehrerinnen und Lehrer so zu bilden, dass die Schulen in Zukunft auch den Bildungsanspruch von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung erfüllen können", so Lutz-Helmut Schön, neuberufener Leiter des Zentrums für LehrerInnenbildung (ZLB) der Universität Wien. Das steht im Einklang mit dem Aktionsplan der Bundesregierung zur Umsetzung der Behindertenrechtskonvention. Hier wird die Etablierung Inklusiver Pädagogik in die LehrerInnenbildung für AHS und BHS als eigene Maßnahme explizit genannt. Bei vielen EntscheidungsträgerInnen des Schulsystems fehlen aber das Bewusstsein und Interesse für das Thema.

PolitikerInnen diskutieren mit ExpertInnen


Am Freitag, 5. April, diskutieren deshalb die behindertenpolitischen Sprecher von SPÖ (Ulrike Königsberger-Ludwig), ÖVP (Franz-Joseph Huainigg) und Grünen (Helene Jarmer) mit VertreterInnen der Bildungswissenschaft (Stefan Hopmann und Gottfried Biewer von der Universität Wien) über eine neue LehrerInnenbildung. Deren AbsolventInnen sollen SchülerInnen mit Behinderung eine angemessene Bildung in AHS und BHS ermöglichen. An der Diskussion beteiligt sich auch Marianne Schulze, Vorsitzende des Monitoringausschusses zur Umsetzung der Behindertenrechtskonvention in Österreich. Da der Länderbericht zur Umsetzung der Behindertenrechtskonvention in Österreich noch im April 2013 bei der UNO in Genf präsentiert wird, ist das Thema besonders aktuell. (vs)

Neue Lehrer/innen für behinderungsgerechte Schulen –
auch für AHS und BHS

Freitag, 5. April 2013, 9 Uhr
Institutsgebäude Bildungswissenschaft
Sensengasse 3a, 1. Stock, HS 1
1090 Wien
Programm (PDF)

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