Dies Academicus 2014: Bundespräsident Fischer verleiht fünf Doktorate "sub auspiciis"

Am Mittwoch, 12. März 2014, feiert die Universität Wien anlässlich der 649. Wiederkehr des Jahrestages der Gründung der Alma Mater Rudolphina Vindobonensis ihren Dies Academicus.

Ein sehr guter Erfolg in allen Oberstufenklassen, die Reifeprüfung mit Auszeichnung zu bestehen, ein Studienabschluss, in dem alle Teile der Diplom- bzw. Bachelor- und Masterprüfungen sowie das Rigorosum mit "Sehr gut" beurteilt werden, sowie Bestbeurteilungen bei der Diplom- bzw. Masterarbeit und Dissertation sind Voraussetzung für eine "Promotio sub auspiciis praesidentis rei publicae". Dieses Jahr erhalten fünf AbsolventInnen der Universität Wien diese höchste Auszeichnung für ein Studium, die es in Österreich gibt.

Bundespräsident Heinz Fischer überreicht aus diesem Anlass um 11 Uhr im Großen Festsaal der Universität Wien fünf herausragenden AbsolventInnen die Ehrenringe der Republik Österreich im Rahmen einer "Promotio sub auspiciis praesidentis rei publicae" mit Rektor Heinz W. Engl. Am Nachmittag findet eine Stipendienverleihung statt. Um 15 Uhr hält der Physiker Philip Walther ein Impulsreferat zum Thema "Wissenschaft aus Neugier und Begeisterung". Am Abend laden die Universität Wien und der Alumniverband zum "Alumni Future Talk: Innovation!" mit Hermann Hauser, Investor und High-Tech-Unternehmer.

Fünf Promotionen "sub auspiciis"

Die Vorarlbergerin Annegret Burtscher (geb. 1983 in Rum, Tirol) maturierte 2002 an der HTL Rankweil, Fachrichtung Tiefbau, und arbeitete daraufhin ein Jahr auf einer Großbaustelle in Irland. Anschließend inskribierte sie an der Universität Wien und schloss 2009 das Diplomstudium für Mathematik und 2010 das Bakkalaureatsstudium für Erdwissenschaften ab. Ihr Doktoratsstudium der Mathematik führte Burtscher im Rahmen eines Cotutelle-Abkommens gemeinsam an der Universität Wien und der Université Pierre et Marie Curie (Paris 6) durch.

Der Großteil Ihrer Forschung wurde durch Stipendien finanziert: 2010 erhielt Burtscher ein Forschungsstipendium der Universität Wien, 2011 ein Eiffel-Exzellenzstipendium des Französischen Außenministeriums und 2012 den "For Women in Science"-Award von L'Oréal und Unesco Austria. Ihr Doktoratsstudium beendete sie 2014 mit einer Dissertation zu analytischen und geometrischen Aspekten der Allgemeinen Relativitätstheorie. Sie ist derzeit an der Fakultät für Mathematik angestellt. Burtscher ist verheiratet und hat eine Tochter.

Caterina Grasl (geb. 1981 in Wien) maturierte 2000 am BG 13 Fichtnergasse in Wien. Im Jahr 2002, nachdem sie eine Ausbildung zur Hafnerin, Keramikerin und Fliesenlegerin an der Landesfachschule Stoob/Bgld. abgeschlossen hatte, begann sie neben ihrem Beruf ein Diplomstudium der Anglistik und Amerikanistik an der Universität Wien. Sie schloss dieses 2007 mit einer Diplomarbeit zur utopischen Literatur ab. Nach der Geburt ihres Sohnes begann sie eine Dissertation  zum Thema "Oedipal Murders and Nostalgic Resurrections: the Victorians in (historical) middlebrow fiction, 1914–1959", die sie mithilfe eines von der Universität Wien geförderten Forschungsaufenthaltes an der Bodleian Library in Oxford 2012 fertigstellen konnte. Seit Jänner 2012 ist Grasl als Universitätsassistentin am Institut für Anglistik und Amerikanistik der Universität Wien tätig.

Claus Jurman (geb. 1979 in Wien) maturierte 1997 am GRG 23 in Wien-Liesing und studierte im Anschluss Ägyptologie und Klassische Archäologie an der Universität Wien. 2004 begann er ein Doktoratsstudium ebendort und im Jahr darauf ging er mit einem Stipendium des BMWF nach England, um eine einjährige Postgraduate-Ausbildung an der University of Birmingham zu absolvieren. Seit 2008 ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Kommission für Ägypten & Levante, jetzt Institut für Orientalische und Europäische Archäologie, Abt. Ägypten & Levante) tätig. Zudem fungiert er seit 2009 als Lehrbeauftragter am Institut für Ägyptologie der Universität Wien. Seine Dissertation schrieb er zum Thema "Memphis in der Dritten Zwischenzeit".

Patrick Otto Ludl (geb. 1985 in Wiener Neustadt) maturierte 2003 am BRG Gröhrmühlgasse in Wiener Neustadt. Nach seinem Präsenzdienst begann er mit dem Physikstudium an der Universität Wien. Unmittelbar nach dessen Abschluss 2009 folgte das Doktoratsstudium der Naturwissenschaften. Seine Dissertation schrieb Ludl zum Thema "Implications of finite family symmetry groups on the leptonic and scalar sector". Für diese Dissertation erhielt er den "Hans Thirring Preis der Fakultät für Physik". Seit Februar 2012 ist er im Rahmen des FWF-Projekts "Dirac-Neutrinos und Familiensymmetrien" an der Universität Wien tätig.

Bernhard Weidinger (geb. 1982 in Tamsweg) maturierte 2000 am BG Tamsweg. 2007 beendete er seine Studien der Politikwissenschaft und der Internationalen Entwicklung, in deren Rahmen er ein Erasmus-Jahr in Granada absolvierte. Seine Diplomarbeit zu "Globalem Lernen und Geschlecht" wurde mit dem Nachwuchspreis der Österreichischen Gesellschaft für Politikwissenschaft ausgezeichnet. Seine Dissertation, deren Abfassung durch ein DOC-Stipendium der Österreichischen Akademie der Wissenschaften gefördert wurde, behandelt die Ideologie und politische Praxis akademischer Burschenschaften in Österreich nach 1945. Im Herbst 2013 war Weidinger als Gastforscher an der University of California at Berkeley tätig, derzeit ist er Lehrbeauftragter an der Universität Wien und freier Wissenschafter mit dem Forschungsschwerpunkt Rechtsextremismus/Neofaschismus in Österreich und Europa.

Vortrag von Philip Walther

Um 15 Uhr hält Philip Walther, assoziierter Professor an der Fakultät für Physik, ein Impulsreferat im Großen Festsaal der Universität Wien. Walther, START-Preisträger 2011, habilitierte sich 2012 und forscht zu Quantenoptik. Er spricht zum Thema "Wissenschaft aus Neugier und Begeisterung".

Stipendienverleihung

Im Anschluss an den Vortrag werden die Bank Austria Forschungspreise, die Doc.Awards der Stadt Wien, die Laudimaxima Awards und die Uni:docs Stipendien der Universität Wien an zahlreiche JungwissenschafterInnen der Universität Wien vergeben.

Alumni Future Talk: Innovation!

Um 17.30 Uhr lädt die Universität Wien zu einem "Alumni Future Talk: Innovation!" in den Kleinen Festsaal. Nach der Begrüßung durch Heinz W. Engl, Rektor der Universität Wien, und Brigitte Ederer, Präsidentin des Alumniverbandes der Universität Wien, und einer Keynote des Physik-Alumnus Hermann Hauser (Innovator, Investor und High-Tech-Unternehmer, Amadeus Capital Partners) findet eine Podiumsdiskussion statt.

"Was fördert Innovation? Welche Rolle spielen Universitäten?"

Unter der Leistung von Alexandra Föderl-Schmid (Der Standard) diskutieren Bundesminister Reinhold Mitterlehner, Rektor Heinz W. Engl, Anton Zeilinger (Präsident ÖAW), Sabine Herlitschka (Infineon), Michael Fassnauer (Ubimet) sowie Keynote-Speaker Hauser.

Dies Academicus 2014
Großer Festsaal der Universität Wien
Universitätsring 1, 1010 Wien
Mittwoch, 12. März 2014

11.00 Uhr:
Promotio sub auspiciis praesidentis rei publicae
15.00 Uhr: Vortrag von Philip Walther und Stipendienverleihung
17.30 Uhr: Alumni Future Talk: Innovation! (Kleiner Festsaal)

Programm der Akademischen Feier (PDF)

Alumni Future Talk (PDF)

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