Ein NomadInnenzelt am Campus

Das Institut für Orientalistik widmete seinen Beitrag zum Campusfest 2018 dem "Nomadismus – Eine nachhaltige, der Umwelt und dem Klima angepasste Lebensform im Vorderen Orient und in Nordafrika". Die nomadische Lebensform "greifbar" machte ein NomadInnenzelt, das von 18. bis 20. Juni im Hof 5 stand.

Die Ausstellung "Nomadismus" lud dazu ein, NomadInnen mit dem Blick von ForscherInnen zu betrachten. Um den Aspekt der materiellen Kultur zur Geltung kommen zu lassen, wurde unter Leitung von Christina Pfeiffer von der TU Wien im Hof 5 des Uni Wien Campus mit vereinten Kräften ein Zelt aufgebaut.

Das originale NomadInnenzelt aus Ziegenhaar war vom 18. bis 20. Juni Zentrum zahlreicher Veranstaltungen. Tagsüber nutzen viele Lehrende des Instituts für Orientalistik es auch als Hörsaal und so wurde es schnell zum beliebten Treffpunkt für Studierende. Das schöne Wetter erlaubte es, die Ausstellung über Nomadismus im Hof zu präsentieren.

Während der drei Tage hielten Angehörige des Instituts für Orientalistik zahlreiche Vorträge zur Geschichte und Kultur der NomadInnen, die viele Regionen des Vorderen Orients und Nordafrikas seit vielen Jahrtausenden geprägt haben. Das Spektrum reichte von Keilschriftquellen aus dem Alten Orient über die Rolle der NomadInnen im Osmanischen Reich bis hin zu Literatur, Musik und den großen Veränderungen, welche die nomadisch lebenden Völker in der Gegenwart durchleben.

Einer der Höhepunkte war die Anwesenheit von Ridha Ben Abdellatif, der an zwei Tagen traditionelle arabische Gedichte und Lieder vortrug. Der aus der Oase Douz in der tunesischen Sahara stammende Dichter kam eigens für diese Veranstaltung nach Wien und ließ ein wenig von der Ausstrahlungskraft erahnen, welche die Dichtung bis heute in der arabischen Welt hat. Veronika Ritt-Benmimoun vom Institut für Orientalistik kommentierte seine Auftritte und erklärte dabei Inhalte, Themen und Bedeutung der mündlich tradierten Poesie.

Umrahmt wurde die Veranstaltung durch den Auftritt traditioneller Musiker, der wesentlich zur guten Atmosphäre beitrug und auch weitere Interessierte anlockte. Dazu gab es original arabischen Kaffee, Tee mit Minze und natürlich auch frisch gebackenes Fladenbrot vom Blech. (Fotos: © Stefan Feichtinger und Stephan Procházka)

Wissenschaft im Herzen der Stadt: Das Institut für Orientalistik ist eines von 16 Instituten der Universität Wien, die am Campus angesiedelt sind. Der 96.000m² große Campus auf dem Areal des ehemaligen AKH wurde 1998 offiziell eröffnet. Anlässlich des 20-Jahr-Jubiläums präsentiert die Universität Wien am Campus aktuelle Wissenschaft im Rahmen unterschiedlicher Formate. (© Universität Wien)