Zwei Fakultäten unter einem Dach: Uni Wien Rossau stellt sich vor

Ab 2013/14 werden Studierende der Wirtschaftswissenschaften und der Mathematik ihre Vorlesungen im selben Gebäude besuchen: Unter dem Namen "Uni Wien Rossau" wird die Liegenschaft an der Rossauer Lände 3 durch die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien für den modernen Wissenschaftsbetrieb adaptiert: Hier entstehen u.a. 650 Büroarbeitsplätze sowie 41 Lehrräume. Bei einer Pressekonferenz am 31. Mai 2011 präsentierten Erwin Hameseder, Generaldirektor der Raiffeisen-Holding und der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien, Georg Winckler, Rektor der Universität Wien sowie Heinz W. Engl, designierter Rektor der Universität Wien, das zukunftsträchtige Projekt.

"Durch die gemeinsame Unterbringung der Fachbereiche Mathematik und Wirtschaftswissenschaften entsteht eine innovative und österreichweit einzigartige Symbiose für interfakultäres Forschen, Lehren und Lernen. Daraus sollen neue attraktive Angebote für Studierende und Forschungsprojekte entstehen", so Rektor Georg Winckler. Die Realisierung von "Uni Wien Rossau" sei ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Standortkonzentration im Innenstadtbereich: Ab dem Studienjahr 2013/14 sind damit sämtliche Großstandorte der Universität Wien in den Innenbezirken angesiedelt.

Zurzeit sei die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, die in der Brünner Straße 72 im 21. Bezirk angesiedelt ist, nicht nur "sehr weit draußen", was die interdisziplinäre Vernetzung ganz praktisch erschwere, sondern zudem nach wie vor schlecht durch öffentliche Verkehrsmittel angebunden. An der Fakultät für Mathematik bestehe hingegen ein dringender Mehrbedarf an Räumlichkeiten – etwa durch erfolgreiche Drittmitteleinwerbungen, u.a. haben MathematikerInnen der Universität Wien in den letzten Jahren vier ERC-Grants erhalten.

Neben pragmatischen Gründen läge es aber auch inhaltlich nahe, die Mathematik und Wirtschaftswissenschaften unter ein gemeinsames Dach zu bringen: "Wir schaffen im doppelten Sinne einen zentralen Forschungs- und Lehrstandort, der für die MitarbeiterInnen und Studierenden nicht nur einfach erreichbar, sondern auf wissenschaftlicher Ebene unerreicht und damit hochinteressant sein wird", sagt Heinz W. Engl, künftiger Rektor der Universität Wien: "Neben den Fakultäten entsteht Platz für drittmittelfinanzierte Forschungsprojekte und für Doktoratsprogramme."

Zukunftsträchtige Kooperation

Möglich wird das Projekt "Uni Wien Rossau" durch die Zusammenarbeit zwischen der Universität Wien und der Raiffeisen-Holding, die seit mehreren Jahren miteinander kooperieren – beispielsweise trägt Raiffeisen Niederösterreich-Wien zum Ausbau der Studierendenservices der Universität Wien über die Beratungsstelle Student Point bei, ist Hauptsponsor des Alumni-Verbands und unterstützt das Projekt Student Space.

Durch die entsprechende bauliche und haus- bzw. elektrotechnische Adaptierung durch eine Tochter der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien sowie die zukunftsorientierte Einrichtung und Ausstattung des Gebäudes wird der neue Standort einen Meilenstein in vielfacher Hinsicht setzen: "Wir – die Universität Wien und die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien – bauen gemeinsam Zukunft", so Erwin Hameseder, Generaldirektor der Raiffeisen-Holding und Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien: "Denn mit den baulichen Veränderungen und einer adäquaten Ausstattung wird für Studierende ein Umfeld geschaffen, das allen Anforderungen eines Universitätsgebäudes des 21. Jahrhunderts entspricht." Er freue sich auf zukünftige Kooperationen und sehe die Universität Wien auch als "Kaderschmiede": "Unsere Bank beschäftigt schon jetzt zahlreiche AbsolventInnen der Universität Wien, gerade aus den Bereichen Mathematik und Wirtschaftswissenschaften."

Zahlen und Fakten

Netto beträgt die Geschoßfläche des Gebäudes Rossauer Lände 3 ca. 30.000 m²; die notwendigen baulichen Änderungen wurden durch die ARGE RL3 (Architekt Ernst Maurer und Architekt Heinz Neumann ZT GmbH) generalgeplant. Raiffeisen investiert mehr als 40 Millionen Euro. Die Universität Wien mietet das Gebäude von der Rossauer Lände 3 Immobilienprojektentwicklung GmbH, einer 100%igen Tochtergesellschaft der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien und investiert selbst rund 30 Mio. Euro in Einrichtung und Ausstattung sowie für funktionale Verbesserungen (z.B. Mensa, Eingangsbereich).

Das Objekt wird für den wissenschaftlichen Betrieb adaptiert: Es entstehen rund 650 Büroarbeitsplätze, 41 Lehrräume – darunter ein Hörsaal mit 400 Plätzen, drei Hörsäle mit jeweils 200 Plätzen sowie Seminarräume und Labore für insgesamt 2.500 Studierende. Die Bibliothek für beide Fakultäten, die einen Medienbestand von etwa 400.000 Exemplaren aufweist, erstreckt sich über drei Geschoße. Weiters werden moderne, multifunktionale Service- und Kommunikationsbereiche für Studierende, eine Mensa für 180 Personen sowie inneruniversitäre Besprechungs- und Tagungsräumlichkeiten für bis zu 120 Personen eingerichtet. "Zudem stehen Flächen für Forschungsprojekte und Doktoratsprogramme zur Verfügung", so Heinz W. Engl. Das Gebäude und alle Räumlichkeiten werden umfassend barrierefrei zugänglich gestaltet.

Vollbetrieb ab 2013/14

Die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften wird im Sockelbau, die Fakultät für Mathematik im Turmbau des Gebäudes situiert. Die Studien Service Center (SSC) für die Studierenden der Mathematik und der Wirtschaftswissenschaften befinden sich im Erdgeschoß. Die Umbauzeit ist mit 18 Monaten ab Herbst 2011 bemessen – schon im Sommer 2013 erfolgt die Übersiedlung. Damit können sich die bereits in den Innenstadtbezirken angesiedelten Fakultäten schon ab dem Studienjahr 2013/14 über den neuen Nachbarn Uni Wien Rossau und fruchtbare Nachbarschaftsbeziehungen, Kooperations- und Vernetzungsmöglichkeiten freuen. (red)