u:scholar: Forschung sichern und sichtbar machen

Internationale Sichtbarkeit und sichere Archivierung unserer Forschungsergebnisse: Das bietet der neue Dokumentenserver der Universität Wien. Nora Schmidt und Wolfram Seidler von der Universitätsbibliothek erklären, wie das geht und was u:scholar alles kann.

Institutionelle Dokumentenserver bieten neben fachlichen Repositorien die
Infrastruktur zur Realisierung des Grünen Wegs von Open Access: Entweder bereits durch Verlage publizierte wissenschaftliche Texte werden nachträglich archiviert oder Preprints vorab zugänglich gemacht, um die wissenschaftliche Kommunikation zu öffnen und zu beschleunigen.

Gegenüber der ebenfalls frei zugänglichen Publikation z. B. auf Websites garantiert die Universität Wien, dass die in u:scholar geladenen Dokumente langfristig unter der gleichen Web-Adresse erreichbar und über wichtige Suchmaschinen wie BASE auffindbar sind.

Eigene NutzerInnenoberfläche und neue Funktionalitäten

Die Universität Wien verfügt mit Phaidra, das allen Angehörigen der Universität zum Archivieren und Teilen von Dokumenten und Multimedia-Objekten in Studium, Lehre und Forschung offen steht, seit 2007 über die technische Grundlage für die Implementierung von u:scholar. Die Entwicklungszeit für die eigene NutzerInnenoberfläche und neue Funktionalitäten ist vor allem der großen Genauigkeit geschuldet, mit der sich die Arbeitsgruppe an der Universitätsbibliothek und der Entwickler Rastislav Hudak vom Zentralen Informatikdienst mit internationalen Standards und Richtlinien sowie mit Usability-Fragen beschäftigt haben, um ein State-of-the-Art-Repositorium anbieten zu können. Einige Funktionalitäten stehen zwar noch auf der To-do-Liste, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Sowohl was die Dateiformate als auch die Erscheinungsformen oder Versionen von Publikationen angeht, sind den ForscherInnen mit u:scholar kaum Grenzen gesetzt – nur dem Forschungsoutput der Universität Wien müssen die Materialien zugerechnet werden können, denn nicht zuletzt dient ein Institutional Repository auch dessen Präsentation. Deshalb hatte auch die Anzeige von Zugriffs- und Downloadstatistiken hohe Priorität.


Datensätze werden übersichtlich dargestellt mit allen - oftmals verlinkten - Eingaben, Nutzungsstatistiken und dem Direktzugang zu allen hochgeladenen Dateiformaten.



Rechtzeitig das Recht zur Zweitpublikation sichern

Ein selbstarchiviertes Dokument durchläuft eine funktionelle Kontrolle, die Folgendes beinhaltet: technische Überprüfung der Datei(en), Kontrolle der bibliographischen Daten, Überprüfung der gewählten Lizenz und gegebenenfalls der angegebenen Embargoperiode, die nach deren Ablauf in einer automatischen Freischaltung des Volltexts resultiert. Es ist auch möglich, den Zugriff auf den Volltext generell zu beschränken. Über einen Request-Copy-Button vermittelt das Repository Management gern zwischen den InteressentInnen an einer Publikation und deren AutorIn, wenn der Verlag die Open-Access-Zweitpublikation verbieten sollte. Die Universität Wien empfiehlt jedoch, sich dieses Recht beim Abschluss des Verlagsvertrags zu sichern.


Eine eingebaute Datenbank-Abfrage hilft bei rechtlichen Unsicherheiten bezüglich der Verlagsbestimmungen für nahezu alle Zeitschriften der Welt.



Die Angabe einer DOI (Digital Object Identifier), die den meisten publizierten Artikeln durch den Verlag zugeordnet wird, ermöglicht es, die wichtigsten bibliographischen Angaben zur Publikation zu importieren.

Auch die Metadaten anderer, bereits hochgeladener Versionen können importiert werden – eine Verknüpfung der Versionen wird automatisch erstellt. Die UB empfiehlt generell auch, möglichst viele verschiedene Dateiformate des selben Dokuments hochzuladen, da so die Wahrscheinlichkeit, dass sein Inhalt auch mit zukünftiger Software leicht gelesen werden kann, steigt. Das erfordert nur wenige zusätzliche Klicks.


u:scholar bietet u.a. auch Importfunktionen für bibliographische Angaben.



Bereits 2.300 Datensätze importiert

Falls Sie in u:scholar stöbern und auf eigene Artikel stoßen: Wundern Sie sich nicht. Durch die Forschungsdokumentation der Universität Wien stehen die Metadaten der Publikationen der WissenschafterInnen fast vollständig bereit, was es der Universitätsbibliothek ermöglichte, in einem halbautomatischen Verfahren über 2.300 Datensätze und Open-Access-Volltexte zu importieren. Wenn voraussichtlich ab Herbst 2013 das neue Forschungsdokumentationssystem verfügbar ist, sollen Eingaben mit Volltexten vollautomatisch nach u:scholar "gepusht" werden können, um die Langzeitarchivierung zu ermöglichen. Dies verhindert doppelte Eingaben. (red)

Sollten Ihnen bei den bestehenden Einträgen in u:scholar Fehler auffallen, melden sie dies bitte dem Repository Management, das Sie auch sonst in allen Fragen zu u:scholar gerne unterstützt.