Universität Wien 2016 bei FWF und WWTF erfolgreich

Erfolgreiche Bilanz: Im vergangenen Jahr bewilligte der Wissenschaftsfonds FWF 131 Projekte mit Beteiligung der Universität Wien (Gesamtsumme 38 Mio. Euro). Weiters starteten 2016 elf neue WWTF-Projekte zu 4,7 Mio. Euro – darunter eine hochdotierte "Vienna Research Group for Young Investigators".

Spezialforschungsbereiche

2016 wurde der Spezialforschungsbereich "Taming Complexity in Partial Differential Systems" unter der Leitung von Ulisse Stefanelli vom Institut für Mathematik neu bewilligt (Teilprojekt "Multiphysics effects in solids"). Weitere ForscherInnen der Universität Wien leiten Teilprojekte im Rahmen des groß angelegten Forschungsvorhabens: Peter A. Markowich ("PDE models for transportation networks"), Norbert J. Mauser ("Time dependent (magnetic) Schrödinger equations"), Ilaria Perugia ("Problem-adapted discretisations of wave equations") und Christian Schmeiser ("Large-time and macroscopic asymptotics in kinetic transport"). Projektpartner sind die TU Wien und das IST Austria.

"Unser Spezialforschungsbereich ist auf die Lösung von Differentialgleichungen fokussiert, die das Verhalten von komplexen Systemen der Physik und Biologie beschreiben. Diese Komplexität wird durch eine Kombination von theoretischen und numerischen Methoden und durch Simulationen bewältigt", erklärt Sprecher Ulisse Stefanelli. In elf Projektteilen wird ein neues, vollständig verknüpftes Forschungsnetzwerk gegründet.

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Thomas Decker
vom Department für Mikrobiologie, Immunbiologie und Genetik leitet das Teilprojekt "Hierarchical layers of gene control in the innate response to infection" im Rahmen des Spezialforschungsbereichs "Chromatinlandschaften prägende Monarchien und Hierarchien", der an der Vetmeduni Wien angesiedelt ist.

"Das Abtöten infektiöser Mikroorganismen durch Zellen des Immunsystems erfordert profunde Änderungen im Ablesen der im Zellkern gespeicherten genetischen Information", erklärt Teilprojektleiter Thomas Decker: "Wesentliches Ziel des Projekts ist es hierzu notwendige strukturelle Veränderungen im Chromatin als der Verpackungsform des genetischen Materials zu beschreiben." (Foto: Thomas Decker/Birgit Strobl)

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SFB "Chromatinlandschaften prägende Monarchien und Hierarchien" (Vetmeduni Wien)



Nach erfolgreicher Evaluierung verlängert wurde der Spezialforschungsbereich "Algorithmic and Enumerative Combinatorics" unter der Leitung von Christian Krattenthaler vom Institut für Mathematik, der seit drei Jahren läuft. Christian Krattenthaler leitet das Teilprojekt "Determinantal and Recursive Methods in Enumeration"; Ilse Fischer, ebenfalls Institut für Mathematik, leitet das Teilprojekt "Alternating sign arrays of triangular shapes". Projektpartner sind die JKU Linz, die TU Wien und das RICAM. Weitere Informationen zum Spezialforschungsbereich finden Sie im Beitrag zur Projektbewilligung im Dezember 2012.

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Teilprojekt von Christian Krattenthaler

Teilprojekt von Ilse Fischer



Doktoratskollegs (DK)


Ebenfalls in die Verlängerung gehen die erfolgreichen Doktoratskollegs "CoQuS" unter der Leitung von Markus Aspelmeyer an der Fakultät für Physik (Faculty-Mitglieder der Universität Wien: Markus Arndt, Markus Aspelmeyer, Caslav Brukner, Yvette Fuentes, Philip Walther, Anton Zeilinger), "RNA Biology", das gemeinsam mit der MedUni Wien an den Max F. Perutz Laboratories (MFPL) läuft (Faculty-Mitglieder der Universität Wien: Arndt von Haeseler, Boris Görke, Isabella Moll, Ivo Hofacker, Michael Jantsch, Renée Schroeder, Udo Bläsi), sowie das gemeinsam mit der TU laufende DK "Dissipation and Dispersion in Nonlinear PDEs" (Faculty-Mitglieder der Universität Wien: Norbert J. Mauser, Ilaria Perugia, Christian Schmeiser und Gerhard Teschl).

Über die Bewilligung von 2016 neu eingereichten Doktoratskollegs entscheidet der FWF im März 2017.

Doktoratskollegs (DK) sind Ausbildungszentren für den hoch qualifizierten akademischen Nachwuchs aus der nationalen und internationalen Scientific Community. Weitere Informationen über die aktuellen an der Universität Wien oder mit Beteiligung der Universität Wien laufenden Doktoratskollegs
(Foto: Universität Wien/Barbara Mair)

DK CoQuS

DK RNA Biology

DK Dissipation and Dispersion in Nonlinear PDEs

FWF-Doktoratskollegs an der Universität Wien



Elise-Richter-Programm


Insgesamt bewilligte der FWF 2016 131 Projekte mit Beteiligung der Universität Wien und einer Gesamtsumme von 38 Mio. Euro. Im Rahmen des Frauenförderprogramms Elise-Richter wurden im vergangenen Jahr insgesamt sechs Projekte der Universität Wien bewilligt. Die Projektleiterinnen sind:

Katharina Paul
("Wissensproduktion und Regieren in der Impfpolitik", Institut für Politikwissenschaft), Karin Lukas ("Wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte in Europa", Forschungszentrum Menschenrechte), Martina Kopf ("Konzepte von Entwicklung in Kenias postkolonialer Literatur", Institut für Afrikawissenschaften), Galina Fingarova ("Byzantinische Steinbrücken: Materiellen Zeugnisse und kulturelle Bedeutungen", Institut für Kunstgeschichte), Julia Lajta-Novak ("Die Künstlerin im biographischen Roman: Gender und Genre", Institut für Anglistik und Amerikanistik) und Therese Garstenauer ("Lebensführung von österreichischen Staatsbediensteten 1918-1940", Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte).

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"Mathematik und …"


2016 war die Fakultät für Mathematik im Call "Mathematik und…" des Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds WWTF besonders erfolgreich: Unter den insgesamt acht Projektbewilligungen sind vier Projekte unter der Leitung von Wissenschaftern der Universität Wien:
Adrian Constantin ("Equatorial wave-current interactions"), Paolo Piovano ("Modeling and design of epitaxially strained nanoislands") und Walter Schachermayer ("Macroprudential bank regulation: a continuous time approach") sowie Norbert J. Mauser (sein Projekt "Schrödinger Equations for Quantum Experiments"ist am Wolfgang Pauli Institut affiliiert).

"Mathematik und..."-Call 2016



Summer Schools


Im WWTF-Call "Summer Schools 2016" wurde die "Vienna Arctic Summer School (VASS)" unter der Leitung von Peter Schweitzer (Institut für Kultur- und Sozialanthropologie) sowie "Cognition, Art and Culture: From Perception to Innovation" unter der Leitung von Helmut Leder (Institut für psychologische Grundlagenforschung und Forschungsmethoden) bewilligt.

Vienna Arctic Summer School (VASS)

"Cognition, Art and Culture: From Perception to Innovation"



Vienna Research Groups for Young Investigators


2016 kam Maria Filipa Baltazar de Lima de Sousa mit einer 1,5 Mio. Euro hohen "Vienna Research Groups for Young Investigators"-Förderung von der Heinrich Heine Universität Düsseldorf ans Department für Ökogenomik und Systembiologie, wo sie in den nächsten acht Jahren ihr Projekt "Pan-metabolic profiling of Archaea: The ecology of genomics" durchführen wird.

Archaea sind eine Goldgrube für Entdeckungen. "Wir beginnen nur langsam, die große Vielfalt der Archaea mit ihren ökologischen Anpassungen und ihren Stoffwechselwegen zu begreifen", erklären Filipa Sousa und Christa Schleper: "Um das volle industrielle und pharmakologische Potenzial von Archaea zu erforschen, müssen wir zunächst wissen, wie sie leben." Im Fokus des "Young Investigator"-Projekts liegt die Erforschung der Evolution und Diversität des Stoffwechsels von Archaea. "Wir entwerfen analytische Methoden, um die verschiedenen Stoffwechselprofile aus genomischen Daten automatisch identifizieren zu können und untersuchen, wie Archaea die globalen geochemischen Zyklen der Erde im Laufe der Zeit beeinflusst haben."

Weitere Informationen zum Young-Investigator-Projekt von Filipa Sousa



Karriereentwicklungsprogramm für Wissenschafterinnen FEMAC


Ebenfalls vom WWTF gefördert wird das englischsprachige Karriereentwicklungsprogramm für Wissenschafterinnen FEMAC, das seit Oktober 2016 bis Jänner 2018 läuft.

Es beruht auf einer Kombination aus berufsbegleitendem Coaching mit nationalen Wissenschaftscoaches und international besetzten Trainings und Workshops mit Expertinnen. Durch die Coachinggruppen soll auch insbesondere der Austausch unter den Teilnehmerinnen gefördert werden.

Weitere Informationen



Weitere WWTF-Projektstarts 2016


Insgesamt starteten im Jahr 2016 an der Universität Wien elf WWTF-Projekte mit einer Gesamtförderung von 4,7 Mio. Euro (hier finden Sie einen Überblick über jene Projekte darunter, die bereits in WWTF-Calls 2015 bewilligt wurden)

Einige dieser Projekte wurden bereits mit detaillierten Interviews im uni:view Magazin vorgestellt (siehe Kasten unten).

LESEN SIE AUCH:
Lesen Sie hier das Interview mit Monika Henzinger: "Ein Algorithmus für alle Fälle", mit Georgia Silani: "Wie Belohnungen unser Verhalten steuern", mit Stefanie Rinderle-Ma: "Warum InformatikerInnen eine Legofabrik bauen" und mit Alexander Loy: "Wer macht was im menschlichen Darm?"

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