NaturTalente: Von der Nadel im Heuhaufen

Das Kompetenzprogramm "NaturTalente" vernetzt 35 High Potentials der Universität Wien mit der Wirtschaft. Der Molekularbiologe Philipp Schineis tauschte im zweiten Modul das Labor gegen die Räumlichkeiten der Telekom Austria Group und übte sich in Selbstpräsentation.

uni:view: Seit März 2014 sind Sie Masterstudent der Molekularen Biologie – was ist für Sie das Faszinierende an diesem Fach?
Philipp Schineis: In meinem Studium, Molekulare Biologie, gibt es viele Fachbereiche, die alle irgendwie verschieden, aber gleichzeitig eng miteinander verwoben sind. Ich selbst finde das sehr spannend, da man innerhalb des Studiums viele Möglichkeiten hat und sich nicht von Anfang an auf ein stark spezifiziertes Forschungsgebiet festlegen muss. Somit kann man grundlegende Forschung in vielen verschiedenen Fachbereichen erlernen und betreiben.

Für mich war es jedoch wichtig, meine Forschung in einen Zusammenhang mit der angewandten Medizin und somit der Therapie von Krankheiten zu bringen. Daher habe ich den Schwerpunkt "Molekulare Medizin" gewählt, in dem besonders in den Vorlesungen stark auf diese Interaktion eingegangen wird. In meiner Masterarbeit habe ich mich auf Immunbiologie spezialisiert, wobei mich auch die Krebsforschung reizen würde.

uni:view: Sie nehmen heuer gemeinsam mit 34 weiteren Studierenden aus Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik am Programm "NaturTalente" teil. Im zweiten Modul "Die Nadel im Heuhaufen!" ging es um Selbstpräsentation und Überzeugung – was haben Sie dort gelernt?
Philipp Schineis: In diesem Modul war so ziemlich alles neu für mich, da man als Student selten die Chance eines "echten" Vorstellungsgesprächs, wie es auch in der Privatwirtschaft geführt wird, bekommt. Es war sehr interessant zu sehen, wie stark sich solche Bewerbungsverfahren und Vorstellungsgespräche von jenen an der Uni unterscheiden und welche Tipps und Tricks es für dieses Prozedere gibt.



"NaturTalente" ist ein High Potential Programm der Universität Wien: 34 exzellente Master- und PhD-Studierende aus der Mathematik, den Naturwissenschaften und der Informatik (MINT-Fächer) treffen auf sechs Unternehmen aus Industrie und Wirtschaft. NaturTalente ist eine Initiative von UNIPORT, dem Karriereservice der Universität Wien, der so die Sichtbarkeit der MINT-Fächer stärken und den Austausch zwischen Universität und Wirtschaft fördern möchte.



uni:view: Der Workshop fand in den Räumlichkeiten der Telekom Austria Group statt – einem der sechs Partnerunternehmen im NaturTalente-Programm. Wie war dieser Besuch für Sie?
Philipp Schineis:
Als Student mit Fachrichtung Molekulare Biologie war die Telekom Austria Group nicht das perfekte Zielunternehmen für mich. Trotzdem war es spannend zu sehen, wie ein großes Unternehmen funktioniert und was alles getan wird, um die MitarbeiterInnen zu fördern und weiterzubilden.

uni:view: Und, haben Sie die "Nadel im Heuhaufen" gefunden?
Philipp Schineis:
Ein richtiger "Aha"-Moment für mich war das Brainstorming nach den direkten persönlichen Kontakten, welche einem bei der Jobsuche hilfreich sein könnten. Ich habe dabei festgestellt, dass sich wesentlich mehr Möglichkeiten offenbaren, als ich ursprünglich gedacht hätte. (red)


 

Philipp Schineis machte im Februar 2014 den Abschluss des Bachelorstudiums Biologie mit Schwerpunkt auf Mikrobiologie und Genetik an der Universität Wien. Seit März 2014 ist er Masterstudent im Fach Molekulare Biologie, Schwerpunkt Molekulare Medizin. Im akademischen Jahr 2012-2013 und 2013-2014 erhielt Philipp Schineis jeweils das Leistungsstipendium der Universität Wien. Derzeit absolviert er im Rahmen des NaturTalente-Programms von UNIPORT und der Universität Wien ein Persönlichkeits- und Kompetenztraining.