NaturTalente: Ein sehr individueller Weg

Als Wirtschaftsinformatiker beschäftigt sich Christian Muck mit Industrie 4.0 und digitaler Transformation. Im NaturTalente-Programm der Universität Wien bekam er Einblicke in die Arbeitswelt von Unternehmen.

uni:view: Sie sind Wirtschaftsinformatiker. Was interessiert Sie besonders an diesem Fach und Ihrer Forschung?
Christian Muck: An der Wirtschaftsinformatik interessiert mich die Aktualität und die ständige Weiterentwicklung, denn für momentane Trends wie Factory of the Future, Digitalisierung, Internet of Things, Industrie 4.0 uvm. sind die Informatik und die Wirtschaftsinformatik sehr zentral. Ein weiterer Aspekt, der mir gefällt, ist die Lösungsorientierung. Denn meistens geht es darum, wie man mit der Informatik gegebene Probleme lösen kann. Auch zur Tragweite der Fachrichtung Informatik habe ich im Laufe meines Studiums eine Faszination aufgebaut, da die meisten Bereiche des Täglichen und Geschäftlichen einen Bezug zur Informationstechnologie haben.

uni:view: Welche Skills wurden im Rahmen des Moduls vermittelt und was konnten Sie davon mitnehmen?
Muck: Das vierte Modul stand ganz im Zeichen des Teamworks. Diese Thematik ist in vielen Bereichen sehr wichtig, denn die besten Ergebnisse werden erzielt, wenn alle in einem Team an einem Strang ziehen und nicht gegeneinander arbeiten. Als erstes wurden uns theoretische Grundlagen für gute Teamarbeit nähergebracht. Der zweite Teil beschäftigte sich dann mit realen Problemen und deren Lösungen. Dazu wurden die TeilnehmerInnen aufgefordert, Probleme aus ihren persönlichen Erfahrungen zu schildern – und die ganze Gruppe hat dann mögliche Lösungsansätze gesammelt. Wichtig war hier, dass diese Lösungen nicht von anderen diskutiert oder bewertet wurden.

"NaturTalente" ist ein High Potential Programm der Universität Wien: 35 exzellente Master- und PhD-Studierende aus der Mathematik, den Naturwissenschaften und der Informatik (MINT-Fächer) treffen auf sechs Unternehmen aus Industrie und Wirtschaft. NaturTalente ist eine Initiative von UNIPORT, dem Karriereservice der Universität Wien, der so die Sichtbarkeit der MINT-Fächer stärken und den Austausch zwischen Universität und Wirtschaft fördern möchte. 

Für mich persönlich habe ich mitgenommen, dass es keine allgemeingültige Formel gibt, die zur guten Teamarbeit führt, sondern dass das ein sehr individueller Weg ist. Dennoch habe ich viele Lösungsansätze gehört, die in verschiedensten Situation sehr hilfreich sein könnten und vor allem, dass ein direktes Ansprechen oft Wunder bewirken kann.

uni:view: Der Workshop fand bei Accenture statt. Wie war die Teilnahme von Accenture, einem Unternehmen im Bereich Beratungs- und Outsourcingdienstleistungen, am NaturTalente Programm für Sie?
Muck: Ich finde, dass sich Accenture sehr viele Mühe gegeben hat, uns einen Einblick in ihr Unternehmen zu geben. Dafür haben uns drei MitarbeiterInnen den ganzen Nachmittag begleitet, uns immer wieder ihre persönlichen Erfahrungen mitgeteilt und unsere Fragen beantwortet. Durch den doch lockeren Aufbau mit Round-Tables, Buffet und den flexiblen Themen an den einzelnen Stationen, konnte man besser in Erfahrung bringen, was einen wirklich interessiert – anders als bei einer frontalen Firmenpräsentation, welche oft einer starren Struktur folgt.

uni:view: Welche interessanten Einblicke konnten Sie durch diese Unternehmens-Kooperation gewinnen?
Muck: Es wurde sehr gut erklärt, aus welchen Bereichen sich Accenture zusammensetzt und wie diese zusammenspielen. Dies wurde noch besser veranschaulicht durch Einsicht in reale Projekte, an denen die MitarbeiterInnen gearbeitet haben. Hier wurde auch immer wieder erwähnt, wie gut die Zusammenarbeit der MitarbeiterInnen, auch über Landesgrenzen hinweg, funktioniert. Mein Highlight waren die Round-Tables, bei welchen wir das Unternehmen besser kennenlernen konnten.

uni:view: Was nehmen Sie aus dem High Potential Programm mit für Ihre weitere Karriere?
Muck: Aus dem NaturTalente-Programm nehme ich verschiedenste Tipps und Ansätze mit, die sicher für mich und meinen beruflichen Werdegang in verschiedensten Situation neue Wege aufzeigen können. Des Weiteren erhalte ich durch die bereitgestellten Kursunterlagen ein Nachschlagwerk, auf das ich sicher noch oft zurückgreifen werde.

Durch die Unternehmenskooperationen konnte ich gute Einblicke in Unternehmen aus verschiedenen Branchen gewinnen. Vorteilhaft war auch, nicht nur theoretische Inhalte wie z.B. die verschiedenen Schritte einer Bewerbung zu hören, sondern auch persönliche Erfahrungen und somit auch die Praxis zu erfahren, etwa wie konkrete Unternehmen mit Bewerbungen umgehen.

Christian Muck hat seinen Bachelor an der Universität Wien in der Studienrichtung Wirtschaftsinformatik abgeschlossen. Anschließend begann er ein fachgleiches Masterstudium. Neben seinem Studium hat er als Tutor und Projektmitarbeiter einer Forschungsgruppe der Universität Wien gearbeitet. Momentan hat er ebenfalls eine Anstellung als wissenschaftlicher Projektmitarbeiter dieser Forschungsgruppe. In den Projekten beschäftigte er sich mit aktuellen Thematiken der Informatik wie Digitale Transformation oder Industrie 4.0.