Abschied vom Sudan

Mit traditionellen Stoffen, Henna Tattoos und rund 2.500 Kilometer Busfahrten am Zähler – damit und vielen Eindrücken kehren die 25 Studierenden und acht Lehrenden von ihrer aufregenden Sudan-Reise an die Universität Wien zurück.

Am Ende unserer zweiwöchigen Reise haben wir gezählte acht Besuche an fast allen wichtigen Universitäten des Landes absolviert. Überall wurden wir mit großer Offenheit empfangen, teilweise wurden aus diesem Anlass auch Plakate und Infotafeln über Österreich in den Universitätsbibliotheken aufgestellt. Auf dem Bild wird Exkursionsleiter Stephan Procházka vom Dekan der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universität Shendi eine Plakette überreicht. Der Austausch von Geschenken – stets verbunden mit der Betonung des Interesses an einer Kooperation – sowie ein gemeinsames Mittags- oder Abendessen waren fixer Bestandteil dieser Empfänge. (Foto: Gisela Procházka-Eisl)

Für die Studierenden war das persönliche Gespräch mit ihren sudanesischen KollegInnen nicht nur eine gute Gelegenheit, ihre Arabischkenntnisse anzuwenden, sondern auch mehr über das Leben und Studium im Sudan zu erfahren. Adressen wurden ausgetauscht und so manche Freundschaft geschlossen. Fotos mit den "exotischen Gästen" aus dem fernen Österreich waren jedenfalls sehr gefragt. An vielen Abenden stand auch von den Unis organisierte sudanesische Musik auf dem Programm, rhythmischer Desert Blues, der schon nach wenigen Minuten zum gemeinsamen Tanz animierte. (Foto: Stephan Procházka)

An der Universität von Shendi – einer Stadt, in der es noch heute einige koptische Weber gibt – wurde die ganze Gruppe mit traditionellen Stoffen beschenkt. Die Männer mussten ihre Galabiyyas später selbst schneidern lassen, der traditionelle Tōb der Frauen wird nur gewickelt und konnte daher an Ort und Stelle anprobiert werden. (Foto: Magdalena Peyrer-Heimstätt) 

Die sudanesische Küche erwies sich als etwas eintönig und sehr fleischlastig, da wir statt traditioneller Speisen meistens nur Gegrilltes zu essen bekamen. Ein kulinarischer Höhepunkt war dieses Essen in Khartoum, wo wir den frisch gefangenen Nilfisch namens bulti verkosten konnten – natürlich, wie im Sudan üblich, ohne Besteck, denn gegessen wird hier nur mit den Fingern. (Foto: Stephan Procházka)

Am letzten Tag gab es, organisiert von Studentinnen der sehr progressiven Ahfad Frauenuniversität, Henna-Tattoos für alle Frauen –  das freute Studentinnen und Professorinnen gleichermaßen! Hier die Afrikanistin Kirsten Rüther und die Osmanistin Gisela Procházka-Eisl.

Ein dichtes Programm, 2.500 Kilometer Busfahrten und einige Tage mit mehr als 35 Grad Hitze verlangten von den TeilnehmerInnen viel Durchhaltevermögen. Insgesamt war es eine sehr erfolgreiche Exkursion, von der wir alle mit vielen guten Eindrücken nach Wien zurückgekehrt sind. (Foto: Stephan Procházka)

Die interdisziplinär ausgelegte Sudan-Exkursion vom 18. Februar bis 5. März 2016, organisiert vom Institut für Orientalistik, wird von unterschiedlichen ExpertInnen der Universität Wien begleitet: Michael Zach, Experte für den Sudan in der Antike und Kirsten Rüther, Expertin für die Geschichte Afrikas, beide vom Institut für Afrikawissenschaften. Vom Institut für Orientalistik sind mit dabei: George Hatke, Experte für das christliche Nubien, Gisela Prochazka-Eisl, Expertin für den Sudan in der Osmanenzeit, Tarek Eltayeb, Experte für Literaturgeschichte (selbst Schriftsteller sudanesischer Herkunft), Gisela Kitzler, Expertin für Alltagskultur und Musik sowie Stephan Prochazka, Experte für Sprache und Volksreligion.