VSC-3: Top-Platzierungen für den grünen Supercomputer

Österreichs größter Supercomputer VSC-3 gehört nicht nur zu den leistungsfähigsten Großrechnern der Welt, sondern auch zu den umweltfreundlichsten. Am Superrechner arbeiten WissenschafterInnen von sieben Universitäten. Begonnen wurde das Projekt von der Universität Wien, der TU Wien und der BOKU.

Auf der Top-500-Liste der leistungsfähigsten Supercomputer erreichte der österreichische VSC-3 Platz 85, und nun kann man sich zusätzlich auch noch über einen Platz auf der Liste der energieeffizientesten Großrechner der Welt freuen: Das "Green-500-Ranking" weist den VSC-3 auf Platz 86 aus. Für die beteiligten österreichischen Universitäten ist das ein wichtiger Erfolg, denn von Anfang an legte man bei der Planung des VSC-3 großen Wert auf Energieeffizienz.

Stark und grün

"Dass beim Projekt VSC mehrere Universitäten zusammenarbeiten, hat sich bestens bewährt. Nur durch die Kooperation ist es möglich, einen derart leistungsfähigen Großrechner zu betreiben, der der die Attraktivität des Wissenschaftsstandorts Österreich ganz wesentlich erhöht", sagt Karl Schwaha, Vizerektor für Infrastruktur der Universität Wien.

Universität Wien, TU Wien und die Universität für Bodenkultur hatten schon zuvor gemeinsam die Vorgängermodelle VSC-1 und VSC-2 mit großem Erfolg betrieben. An der dritten Ausbaustufe VSC-3 sind die Universität Innsbruck und die TU Graz beteiligt, sowie durch diese als Partner koordiniert die Karl-Franzens-Universität Graz, die Montanuniversität Leoben und die Alpen-Adria Universität Klagenfurt.

Ein Supercomputer, eingelegt in Öl

Bei näherer Betrachtung stellt sich der österreichische Supercomputer als noch umweltfreundlicher heraus, als der Listenplatz vermuten ließe: "Viele der Anlagen, die auf dem Green-500-Ranking vor uns liegen, sind mit dem VSC-3 nicht unbedingt vergleichbar", erklärt Ernst Haunschmid vom Zentralen Informatikdienst der TU Wien. Einige verwenden Spezialhardware (etwa Grafikkarten-Prozessoren), die zwar leistungsfähig ist, aber aufwändig zu programmieren. Für den wissenschaftlichen Einsatz, bei dem man oft bestehende, jahrelang entwickelte und optimierte Computercodes verwendet, wären sie nicht geeignet.

Außerdem bewertet das Green-500-Ranking nur das Verhältnis von Rechenleistung zum Energiebedarf des Supercomputers selbst. Was den VSC-3 zum ökologischen Vorzeigeprojekt macht, ist allerdings sein Kühlsystem. Die gesamte Hardware des Clusters ist in Tanks installiert, die mit einem speziellen Weißöl gefüllt sind. Das Öl (insgesamt mehr als 30.000 Liter) hat besonders gute Wärmetransporteigenschaften, dadurch kann die an den Prozessoren anfallende Wärme sehr effizient abgeleitet werden. So kann man auf Lüfter verzichten, die in luftgekühlten Systemen zehn Prozent und mehr des gesamten Energieverbrauches verursachen. (red)