Das Ende des Cruise

Nach 34 Tagen haben wir es geschafft, nach der unglaublichen Distanz von mehr als 12.000 Kilometer erreichen wir den Hafen von Dutch Harbor auf den Aleuten.

Es war eine lange Reise auf See, trotzdem ist es hier auf dem Forschungsschiff Sonne zwischenmenschlich nie ungemütlich geworden – der Lagerkoller hat nicht Einzug gehalten. Das ist erstaunlich, denn solche Expeditionen stellen jeden vor besondere psychische und physische Herausforderungen, müssen wir doch auf engstem Raum über Wochen zusammenleben und arbeiten, ohne Möglichkeit den relativ beengten Verhältnissen zu entkommen. Die Zusammensetzung der Kollegen und Kolleginnen hat einfach gepasst, trotz harter Arbeit kamen Spiel und Spaß nicht zu kurz.

Die Erforschung der Ozeane

Für die Erforschung der Ozeane haben wir Großes geleistet, denn es gibt nur sehr wenige Expeditionen im Pazifik die eine solch lange und zusammenhängende Datenserie produziert haben. Für mich sind diese Datenerhebungen vor Ort überhaupt die Wichtigsten. Durch Experimente im Labor kann man versuchen die komplexen Zusammenhänge der Natur in vereinfachter Weise nachzubauen. Die Beprobung des Ozeans und die Messungen an Bord aber liefern uns Erkenntnisse wie die Bakterien und Archaeen, an denen wir interessiert sind, wirklich funktionieren. Die Daten und Proben die wir von dieser Reise mitbringen, werden uns Jahre beschäftigen und am Ende der Auswertung stehen dann einige neue Antworten auf alte Fragen und noch viel mehr neue Fragen auf Dinge, die wir dachten schon zu wissen.  Das macht Wissenschaft so spannend.

Alles zurück in die Kisten

Jetzt geht’s aber erst mal ans zusammenpacken. Alle Dinge, die im Zuge der Reise mittlerweile über mehrere Labors verteilt sind, müssen zurück in ihre angestammte Kiste. Diverse Formblätter müssen ausgefüllt werden, damit unsere Kisten auch wieder den Weg nach Österreich finden, ein Endbericht muss geschrieben werden, zwischendurch noch Zeit für ein letztes Gruppenfoto und über all dem schwebt das Kribbeln endlich festes Land unter die Füße zu bekommen und wieder mehr als 50 Meter am Stück gerade aus zu gehen.

Vielen Dank

Nach meinen Cruises bin ich froh endlich wieder zuhause zu sein. Ich weiß aber auch, dass ich mich bald nach einer neuen Expedition sehnen werde. Wir, die Vienna Crew möchten uns ganz herzlich bei Meinhard Simon vom Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) der Universität Oldenburg für die Einladung, an dieser Reise teilnehmen zu dürfen, bedanken. Ohne solch generöse Einladungen hätte die österreichische Meeresforschung keine Möglichkeit an Ozeanfahrten teilnehmen zu können. Ohne die logistische Hilfe von Helge Ansgar-Giebel, ebenfalls vom ICBM, wäre unser wissenschaftliches Equipment nicht auf dem Schiff, und ohne unsere neugewonnenen Kollegen und Kolleginnen aus Deutschland wäre die Reise nur halb so produktiv gewesen. Einen herzlichen Dank an alle.


Abschlussbeitrag von Group Leader Gerhard Herndl, der an dieser Fahrt leider nicht persönlich teilnehmen konnte, folgt …