Universität Wien: Leistungsbericht & Wissensbilanz 2013
17. Juni 2014Utl.: Bedeutende internationale Forschungserfolge und neuer AbsolventInnen-Rekord
Heute Dienstag legte die Universität Wien ihren Leistungsbericht 2013 vor. Mit Rektor Heinz W. Engl präsentierten der Aerosolphysiker Paul Winkler und die Mikrobielle Ökologin Dagmar Wöbken die Leistungen aus Forschung und Lehre.
Die Universität Wien hat eine zweifache volkswirtschaftliche Verantwortung – sie ist die größte und vielfältigste Forschungsinstitution sowie die größte Bildungseinrichtung Österreichs: Mit 12.600 AbsolventInnen 2013 hält die Universität Wien einen neuen Ausbildungsrekord. Im Jahr 2013 betrug das Gesamtbudget EUR 572 Mio. und setzt sich vor allem zusammen aus: EUR 417 Mio. Zuweisungen aus dem Globalbudget (Bund), EUR 46 Mio. Studienbeitragsersätze (Bund) sowie EUR 77 Mio. Drittmittelerlöse, die seitens der WissenschafterInnen national und international erfolgreich eingeworben wurden. "Obwohl die FWF-Mittel insgesamt zurückgingen, gelang der Universität Wien eine weitere Steigerung dieser kompetitiven Mittel auf EUR 40,5 Mio.", kommentiert Heinz W. Engl, Rektor der Universität Wien, und weiter: "In fünf ERC Grants im Jahr 2013 spiegelt sich unsere Stärke in der Grundlagenforschung wider, damit sind wir international gut positioniert."
Interdisziplinarität bedeutet Erschließung neuer Forschungsfelder
Die große fachliche Breite der Universität Wien bietet zahlreiche Chancen zu interdisziplinärer Forschung – eine wichtige Basis für Innovation. Die Universität Wien setzt hier mit Forschungsplattformen an. Derzeit sind 17 Forschungsplattformen aktiv und decken eine breite Palette von Themen ab, von der Archäologie über Menschrechte bis hin zur Krebsforschung. Im vergangen Jahr investierte die Universität Wien in Forschungsplattformen EUR 5,7 Mio., in Großgeräte und EDV-Ausstattung EUR 21,3 Mio. sowie in die Sachmittelausstattung für neuberufene ProfessorInnen EUR 7 Mio.
Neue individuelle Nachwuchsförderung mit uni:docs
uni:docs, das neue Förderprogramm, richtet sich an herausragende NachwuchswissenschafterInnen aller Fachdisziplinen. Im Herbst 2013 traten 25 DoktorandInnen, die in einem hoch kompetitiven Verfahren ausgewählt wurden, ihre neue Stelle an der Universität Wien an. "Internationaler Erfolg ist identitätsstiftend und motiviert den Nachwuchs. Das ist wie beim Sport!" so Aerosolphysiker Paul Winkler, der vom National Center for Atmospheric Research in Boulder, Colorado (USA) zurückkam, 2013 erfolgreich einen ERC Consolidator Grant einwarb und das unglaublich vielfältige Angebot an der Universität Wien schätzt.
Fünf ERC Grants für die Universität Wien im Jahr 2013
2013 gingen fünf Grants des European Research Council (ERC) mit einer Gesamtfördersumme von EUR 9,7 Mio. an die Universität Wien: Die Informatikerin Monika Henzinger und der Philosoph Martin Kusch erhielten einen ERC Advanced Grant, der Aerosolphysiker Paul Winkler war bei der Einreichung für einen ERC Consolidator Grant erfolgreich, die Neurobiologin Kristin Tessmar-Raible und der Physiker Jannik C. Meyer wurden mit einem ERC Starting Grant ausgezeichnet. Die WissenschafterInnen führen exzellente Forschungsprojekte durch und erschließen neue Forschungsfelder. "Investitionen in die Wissenschaften kommen fast immer mit hohen Zinsen wieder zurück. Um mich als Beispiel zu nehmen: Ich habe meine 40.000 Euro Berufungsgelder u.a. in die Ausarbeitung meines ERC-Antrags gesteckt – und 2,5 Millionen Euro zurückbekommen. Solche Zinsen bekommen Sie nirgendwo", so Philosoph Martin Kusch, der 2013 mit einem ERC Advanced Grant ausgezeichnet wurde.
Universität Wien bisher 25 ERC Grants – HU Berlin 9, Universität Zürich 33
Insgesamt hält die Universität Wien bei 25 ERC Grants (12 ERC Advanced Grants, 11 ERC Starting Grants, 1 ERC Consolidator Grant und 1 ERC Proof of Concept). Und damit braucht sie den europäischen Vergleich nicht zu scheuen: Die Humboldt-Universität zu Berlin erzielte bisher insgesamt 9, die Universität Zürich 33 ERC Grants.
FWF-Fördersumme 2013 gesteigert
Obwohl die Fördermittel des FWF stagnieren, konnte die Universität Wien die Fördersumme nochmals steigern, und zwar im Vergleich zu 2012 um EUR 2,4 Mio. auf insgesamt EUR 40,5 Mio. "Einer der vielleicht größten Unterschiede zwischen Österreich und den USA ist, dass gute Forschung hier noch eine reelle Chance hat – z.B. durch FWF-Förderungen. Allerdings, falls Österreich Forschungsgelder nicht an den Bedarf angleicht oder sogar kürzt, sehe ich die Attraktivität Österreichs schwinden", erklärt die Mikrobielle Ökologin Dagmar Wökben, die aufgrund der guten Ausstattung und der Interdisziplinarität an die Universität Wien kam und ihre in USA erfolgreiche begonnene Karriere aufgab.
Neuer AbsolventInnenrekord
An der Universität Wien sind über 92.000 Studierende in 187 Studienprogrammen inskribiert: Pro Semester werden 7.000 Lehrveranstaltungen abgehalten, 20 % davon in einer Fremdsprache. Im Studienjahr 2012/13 haben 12.600 AbsolventInnen ihr Studium abgeschlossen, das ist ein neuer Rekord und eine Steigerung von 20 % gegenüber 2011/12. Von den 12.600 AbsolventInnen sind 79 % ÖsterreicherInnen, 17 % EU-BürgerInnen und 4 % Angehörige von Drittstaaten. AbsolventInnen der Fächer Informatik und Wirtschaftsinformatik, Meteorologie, Geophysik, Statistik, Mathematik, Betriebswirtschaft, Pharmazie, Bildungswissenschaft und Pflegewissenschaft schaffen den schnellsten Berufseinstieg, und sie können sich auch über ein Top-Gehalt freuen.
Curriculare Neuerungen – Umstellung der Lehramtsstudien
Obwohl rund 30 % der österreichischen Studierenden an der Universität Wien inskribiert sind, liegt der Budgetanteil im Vergleich nur bei rund 15 %. In den nächsten Jahren wird die Universität Wien neue, interdisziplinäre Curricula für Masterstudien entwickeln. Zwei neue Masterlehrgänge werden bereits angeboten: Psychologie und Computational Science.
"Entscheidend für die Bildung künftiger Generationen"
Rund 11.600 StudentInnen bereiten sich im Rahmen eines Lehramtsstudiums in 26 Unterrichtsfächern auf ihren Beruf vor. "Ab Wintersemester 2014/15 wird das Lehramtsstudium auf die dreigliedrige Studienarchitektur umgestellt. Die PädagogInnen von morgen werden mit starker Verankerung sowohl in ihrer jeweiligen Fachwissenschaft als auch in der Fachdidaktik ausgebildet, das ist entscheidend für die Bildung künftiger Generationen", so Heinz W. Engl, Rektor der Universität Wien. Das Pharmazie-Studium wird ebenfalls auf das dreigliedrige System umgestellt.
Europäischer Vergleich zeigt, dass Österreichs Politik gefordert ist
Die Universität Wien stellt mit einem Budget von EUR 572 Mio. Infrastruktur und Ausbildungsplätze für 92.000 Studierende zur Verfügung. Diesen Ausbildungsrekord bewältigt sie mit lediglich 400 Professuren. Der Universität Zürich stehen zum Vergleich EUR 1.050 Mio. zur Verfügung: Dort sind jedoch lediglich 26.000 Studierende inskribiert, die von 530 ProfessorInnen betreut werden. "Das bedeutet, dass die Universität Zürich mit einem doppelt so hohen Budget ein Drittel der Studierenden zu betreuen hat", so Rektor Engl. Auch die Universität Uppsala (Schweden) verfügt über höhere Mittel: Mit EUR 630 Mio. kümmern sich 700 ProfessorInnen um 41.000 Studierende. "Diese Zahlen zeigen deutlich, dass Österreichs Universitäten unterfinanziert sind. Unser Ziel ist es, die Universität Wien in eine Richtung weiterzuentwickeln, die für die führende Universität eines Landes, das zu den reichsten der Welt zählt, angemessen ist", so Rektor Engl. Eine wichtige Weichenstellung dafür ist die Leistungsvereinbarung für 2016-2018 mit dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft.
Rückfragehinweis
Mag. Elisabeth Mattes
Leiterin Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Wien
1010 Wien, Universitätsring 1
T +43-1-4277-175 00, M +43-664-602 77-175 00
elisabeth.mattes(at)univie.ac.at
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Mag. Elisabeth Mattes
Öffentlichkeitsarbeit und VeranstaltungsmanagementUniversität Wien
1010 - Wien, Universitätsring 1
+43-1-4277-175 00
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