Studieren um jeden Preis?

Tagung zum Spannungsfeld von beruflicher und akademischer Bildung mit Konrad Paul Liessmann

Am 29. und 30. April 2016 findet an der Universität Wien die Fachtagung "Studieren um jeden Preis? Perspektiven beruflicher und akademischer Bildung" statt. Im Zentrum der Konferenz stehen die Auswirkungen der bildungspolitischen Neuorientierung auf das Ausbildungssystem. Den Eröffnungsvortrag hält Matthias Binswanger von der Universität St. Gallen zum Thema "Sinnlose Wettbewerbe im Bildungswesen".

Die WissenschafterInnen befassen sich mit der Frage, wie das Spannungsfeld zwischen akademischer und beruflicher Bildung zu bestimmen ist: Einerseits ist auf universitärer Ebene der Druck spürbar, Studiengänge vermehrt unter der Perspektive der Employability zu gestalten, andererseits gibt es die Tendenz, berufliche Ausbildungen zu akademisieren. Dies hat Auswirkungen auf das Ausbildungssystem, aber auch auf die universitäre Landschaft und die Bedeutung von Bildung selbst.

Die Vermehrung von Studiengängen universitären Charakters, das politische Versprechen, ein Studium schütze vor Arbeitslosigkeit, die Wertschätzung akademischer Berufe und der wiederholt beklagte Fachkräftemangel zeigen die Pole einer teils undifferenziert, teils panisch geführten Diskussion auf. In welchem Verhältnis stehen körperliche und geistige Arbeit und können sie überhaupt sauber voneinander getrennt werden? Mit welchen bildungspolitischen und ökonomischen Folgen ist zu rechnen, wenn der Anteil der Fachhochschul- und UniversitätsabsolventInnen weiter ansteigt? Worin liegen die Verschleierungen und Denkfehler politischer Umstrukturierungs- und Bildungsrhetorik?

ReferentInnen bei der Tagung am Samstag sind u.a. der Schweizer Ökonom Rudolf H. Strahm mit seinem Vortrag "Europa in der Akademisierungsfalle" und der Pädagoge Matthias Burchardt von der Universität Köln, der zum "Mythos Akademisierung" spricht. Ab 15 Uhr findet eine Diskussionsveranstaltung zum Thema mit einführenden Worten durch Gabriele Heinisch-Hosek, Bundesministerin für Bildung und Frauen, statt.

Die Konferenz wird von der Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft der Universität Wien in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Bildung und Wissen veranstaltet, die wissenschaftliche Leitung liegt bei Konrad Paul Liessmann und Katharina Lacina vom Institut für Philosophie der Universität Wien.

Eröffnungsvortrag von Matthias Binswanger (Universität St. Gallen): "Sinnlose Wettbewerbe im Bildungswesen"
Zeit:
Freitag, 29. April 2016, 19 Uhr
Ort: Redaktionsgebäude der NZZ.at, Bräunerstraße 11, 1010 Wien

Tagung "Studieren um jeden Preis?"
Zeit:
Samstag, 30. April 2016, 9.30 Uhr
Ort: Sky Lounge der Universität Wien, Oskar-Morgenstern-Platz 1, 1090 Wien

Podiumsdiskussion "Forum Akademisierung"
Zeit:
Samstag, 30. April 2016, 15 Uhr
Ort: Sky Lounge der Universität Wien, Oskar-Morgenstern-Platz 1, 1090 Wien

Einleitende Worte: Gabriele Heimisch-Hosek, Bundesministerin für Bildung und Frauen

Es diskutieren: Johann Hipfl (CEO Hoerbiger Technology), Renate Scheichelbauer-Schuster (Wirtschaftsbund), Christian Friesl (Industriellenvereinigung), Jürgen Rainer (BMHS, GÖD)

Weitere Informationen: http://fdz-pp.univie.ac.at/fachtagung-der-gbw/

Anmeldung erbeten: elisabeth.widmer(at)univie.ac.at 

Rückfragehinweis

Elisabeth Widmer, BA

Institut für Philosophie
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Mag. Alexandra Frey

Media Relations Manager
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