Rekonstruktion prähistorischer Populationen Afrikas

Erforschung der Prähistorie afrikanischer Populationen durch genomweite Analyse von 16 Hominiden-Samples, die Aufschluss über Vorfahren, Admixtur und genomische Anpassungen geben.

Schwerpunkte:

  • genomweite Analyse von 16 afrikanischen Individuen, die vor bis zu 8,100 Jahren gelebt haben
  • mit den südafrikanischen San verwandte Jäger- u. Sammlerpopulationen waren einst in Ostafrika weit verbreitet
  • der Vergleich zwischen prähistorischen und modernen Afrikanern liefert Informationen über rezente genomische Anpassungen
  • es zeigt sich, dass Westafrikaner auf eine abweichende Abstammungslinie zurückgehen

Ron Pinhasi, Department für Anthropologie, Universität Wien, ist der Hauptautor dieser Studie. Sein Team war wesentlich an Feldstudien in Malawi beteiligt (Sampling-Schritte) und lieferte einen entscheidenden Beitrag zu den Schritten der alten DNA-Optimierung, die ausschlaggebend für das Extrahieren alter DNA aus versteinerten Skeletten prähistorischer afrikanischer Individuen ist – eine Methode, die Pinhasi und sein Team 2014 entwickelt hatten. Sie wurde seither weltweit von der Mehrzahl der Labors für alte DNA übernommen.

Das neue Labor für alte DNA am Department für Anthropologie der Universität Wien wird seinen Fokus auch in Zukunft auf die alte DNA-Genomik von Populationen auf der ganzen Welt richten. Experimentelle Forschung soll zu einer weiteren Optimierung der Methoden von DNA Sampling und Extraktion sowie der Library Preparation führen, die entscheidend zum Erfolg bei alten Samples aus Regionen außerhalb des gemäßigten Klimas beitragen.