Iwan Franko: Universität Wien bringt Zusatztafel an

An der Universität Wien hängt seit 1993 eine Gedenktafel für den ukrainischen Dichter Iwan Franko. Gegen diese Gedenktafel erhob die Israelitische Kultusgemeinde Wien Vorwürfe. Ende Oktober hat aus diesem Anlass eine Konferenz stattgefunden, bei der das Werk von Iwan Franko wissenschaftlich erörtert wurde. Im Ergebnis hat die Universität Wien nun entschieden, dass eine Zusatztafel angebracht wird, welche auf die Inhalte und Ergebnisse der Tagung verweist. Zudem werden die Beiträge des wissenschaftlichen Symposiums in Buchform veröffentlicht.

Am Gang im Institut für Germanistik im 2. Stock des Hauptgebäudes der Universität Wien ist eine Tafel mit der Inschrift "Iwan Franko/Ukrainischer Dichter/1856-1916/studierte 1892/93 in Wien" angebracht. Die Tafel wurde im Jahr 1993 montiert. Anlass war ein ukrainischer Staatsbesuch. Die Anbringung erfolgte im Oktober 1993 in Anwesenheit des ukrainischen Kulturministers Iwan Dzjuba und des damaligen Bundesministers Erhard Busek. Über einen etwaigen wissenschaftlichen Diskurs zum Leben und Werk Frankos anlässlich der Anbringung der Tafel ist keine Dokumentation vorhanden. Dieser Diskurs wurde nun nachgeholt, nachdem Mitglieder der IKG den Vorwurf erhoben haben, Frankos Werk sei antisemitisch.

Das Rektorat hat Fachgutachten eingeholt sowie das Institut für Slawistik und das an der Universität angesiedelte, vom Wissenschaftsfond (FWF) finanzierte, Doktoratskolleg "Das österreichische Galizien und sein multikulturelles Erbe" beauftragt, eine wissenschaftliche Konferenz zu veranstalten. Die Konferenz "Iwan Franko und die jüdische Frage in Galizien" hat am 24. und 25. Oktober 2013 an der Universität Wien stattgefunden. Es haben ausgewiesene WissenschaftlerInnen aus der Ukraine, aus Polen, den USA, Israel und Österreich teilgenommen.

Das Programm der Tagung entstand in enger Abstimmung mit der IKG. Die Beiträge der Tagung werden in Buchform veröffentlicht. Direkt bei der Franko-Tafel wird eine erklärende Zusatztafel angebracht, die auf das Symposium und seine Ergebnisse verweist.

Rückfragehinweis
Mag. Cornelia Blum
Pressesprecherin des Rektorats
Universität Wien
1010 Wien, Universitätsring 1
T +43-1-4277-10012
M +43-664-602 77-10012
cornelia.blum(at)univie.ac.at

Rückfragehinweis

Mag. Cornelia Blum

Leitung Kommunikation & Pressesprecherin
Universität Wien
1010 - Wien, Universitätsring 1
+43-1-4277-100 12
+43-664-602 77-100 12
cornelia.blum@univie.ac.at