Internationale Japanologie-Konferenz in Wien

Im "Japan-EU-Jahr der Begegnung 2005" findet die internationale Konferenz der European Association for Japanese Studies (EAJS) von 31. August bis 3. September 2005 erstmals in Wien statt. Neben Vorträgen von WissenschafterInnen aus Europa, den USA und Japan gibt es einen Workshop, in dem DissertantInnen aus aller Welt ihre Beiträge vor Fachleuten präsentieren und Feedback bekommen.

Ursprünglich war die 11. Konferenz der European Association for Japanese Studies (EAJS) für 2006 in Wien geplant – doch aufgrund des heurigen Themenjahrs der EU, das den Beziehungen zwischen Europa und Japan gewidmet ist, wurde sie um ein Jahr vorverlegt. Gastgeber ist das Institut für Ostasienwissenschaften der Universität Wien, das 700 TeilnehmerInnen aus aller Welt erwartet.

Japanologie in Europa

Die EAJS formierte sich 1972 bei einem Kongress des japanischen PEN-Clubs in Kyoto. Rund 100 europäische JapanologInnen wollten sich zusammenschließen, um eine bessere Vernetzung zu erreichen. "Seit 1976 findet alle drei Jahre eine große Konferenz statt", erläutert O. Prof. Sepp Linhart, Vorstand des Instituts für Ostasienwissenschaften der Universität Wien, der von 1988 bis 1991 als Präsident der Vereinigung fungierte.

Internationale Beteiligung

Die Tagungsthemen reichen heuer von Stadtforschung, Sprach- und Literaturwissenschaft sowie bildender und darstellender Kunst über Anthropologie und Soziologie, Wirtschaft, Geschichte und Politik bis hin zu Religion und Ideengeschichte. Die TeilnehmerInnen kommen aus aller Welt, schildert Linhart: "Es gibt keine Weltorganisation für Japanologie, daher erwarten wir neben europäischen TeilnehmerInnen auch 250 Gäste aus Japan, 100 aus den USA sowie JapanologInnen aus Australien, Neuseeland und mehreren asiatischen Ländern." Den Eröffnungsvortrag wird Prof. Toshio Yokoyama, Vizepräsident der Universität Kyoto, halten.

DissertantInnen-Workshop mit Feedback von ExpertInnen

Bereits zwei Tage vor der Konferenz beginnt der EAJS-Workshop zur Aus- und Fortbildung sowie zur Rekrutierung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Dabei haben 20 DissertantInnen die Möglichkeit, ihre Forschungsthemen vorzutragen und mit internationalen ExpertInnen zu diskutieren.

Wissenschaftlicher Austausch

Der Austausch mit JapanologInnen aus anderen Ländern ist dem Institutsvorstand wichtig. So verfügt das Institut für Ostasienwissenschaften über Austauschabkommen mit zehn verschiedenen japanischen und etlichen chinesischen und koreanischen Universitäten. Auf gesamtuniversitärer Ebene existiert ein Abkommen mit der Universität Kyoto. Sepp Linhart: "Hier gibt es immer mehr BewerberInnen als Plätze."

Kulturtransfer zwischen Europa und Japan

Auf der Konferenz soll neben dem wissenschaftlichen auch der kulturelle Austausch nicht zu kurz kommen: Am zweiten Abend veranstaltet man für die TeilnehmerInnen ein Konzert mit populären europäischen Schlagern und Operettenstücken, die Japan zum Inhalt haben. Doch auch die japanische Populärkultur erobert zunehmend europäische Gefilde – etwa in Form der Manga-Ausstellung "Uaaaaa!!! Manga" im Museum für angewandte Kunst (Eröffnung: 30. August 2005)

11. International Conference of the EAJS www.univie.ac.at/eajs/index.htm

Institut für Ostasienwissenschaften der Universität Wien www.univie.ac.at/ostasien

Mittwoch, 31. August bis Samstag, 3. September 2005

3. EAJS PhD Workshop

Montag, 29. August bis Mittwoch, 31. August 2005

Ausstellung: "Uaaaaa!!! Manga. Zur Ästhetik einer Trashkultur"

31. August bis 4. Dezember 2005 im MAK www.mak.at (Kunstblättersaal)

Eröffnung am Dienstag, den 30. August, 20 Uhr; ab 21 Uhr: Sake und Onigiri, mit DJ Toshi, Tokio, MAK-Säulenhalle

Rückfragehinweis:

O. Prof. Dr. Dr.h.c. Sepp Linhart

Institut für Ostasienwissenschaften

1090 Wien, Spitalgasse 2, Hof 2

Tel.: +43-1-4277-438 02

Fax: +43-1-4277-9 438

sepp.linhart@univie.ac.at

www.univie.ac.at/ostasien