INiTS Award 2005 zwei Preise für die Universität Wien
19. Oktober 2005Zwei Auszeichnungen des am Mittwoch, 19. Oktober 2005, um 18.00 Uhr, im Siemens Forum Wien vergegebenen INiTS Award gehen an junge WissenschafterInnen der Universität Wien: Irena Paschkunova-Martic und Johannes Winkler erhalten jeweils einen Preis für ihre innovativen Forschungsarbeiten im Bereich Life Science. INiTS gilt als der Inkubator für Unternehmensgründungen aus dem akademischen Bereich.
Irena Paschkunova-Martic Erster Preis für neue Blutgefäße-Radiologie
Dipl.-Ing. Dr. Irena Paschkunova-Martic (geb. 1975 in Sofia/Bulgarien) arbeitet am Institut für Anorganische Chemie/Bioanorganische, Umwelt- und Radiochemie der Universität Wien in der Arbeitsgruppe von Univ.-Prof. Dr. Bernhard Keppler.
Paschkunova ist es gelungen, Nanopartikel herzustellen, die sich für ein neues Bild gebendes Verfahren in der Radiodiagnostik speziell der Magnetresonanztomografie eignen. Diese Nanopartikel bestehen aus einem Lektin, also einem Protein, welches in der Lage ist, sich spezifisch am Endothel, der inneren Oberfläche der Blutgefäße, anzulagern. Hierdurch wird das Endothel auch mit dem für das Magnetresonanz-Imaging notwendigen Gadolinium beladen, welches an das Lektin gebunden ist und zusammen mit einem Polymer als Träger einen Nanopartikel bildet. Durch diese Technik erhält man ein so genanntes stehendes Signal, welches sich zur Darstellung der Blutgefäße eignet. Dies ist ein erheblicher Fortschritt gegenüber dem bisherigen Verfahren, in dem Blutgefäße nur durch die Darstellung des Blutflusses, also durch ein im Blut gelöstes Magnetresonanz-Kontrastmittel abgebildet werden können.
Die Darstellung der Blutgefäße selbst und des Endothels erlauben in vielerlei Hinsicht eine verbesserte Diagnostik, z.B. bei Herzkreislauferkrankungen oder Schäden in Koronararterien. Ziel dieses Forschungsprojektes ist es, durch die Verwendung ausgesuchter Lektine Tumorgewebe bzw. Blutgefäße im Tumorgewebe selektiv darstellen zu können. Darüber hinaus wird daran gearbeitet, mittels dieser Lektine tumorhemmende Medikamente speziell zum Tumor transportieren zu können.
Die ultrastrukturelle Charakterisierung und Eignung der Nanopartikel für die Radiodiagnostik erfolgte in Kooperation mit Univ.-Prof. Dr. Paul Debbage vom Institut für Anatomie, Histologie und Embryologie der Universität Innsbruck und Univ.-Prof. Dr. Werner Jaschke von der Medizinischen Universität Innsbruck .
Johannes Winkler Dritter Preis für die Verbesserung genbasierter Medikamente
Dr. Johannes Winkler (geb. 1975 in Wien) forscht am Department für Medizinische/Pharmazeutische Chemie der Universität Wien unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Christian Noe an der Entwicklung genbasierter Medikamente, so genannter Oligonukleotide.
Der junge Pharmazeut beschäftigt sich mit dem weniger spektakulären Bruder der Gentherapie, nämlich der Einbringung kurzer Nukleinsäuresequenzen so genannter Antisense-Oligonukleotide zur gezielten Inaktivierung eines einzelnen Gens. Dieser Ansatz verspricht große Fortschritte in der Krebstherapie. Um Nukleinsäuren optimal als Arzneimittel einsetzen zu können, müssen Änderungen am natürlichen Vorbild vorgenommen werden. Eine Möglichkeit dafür ist die Verknüpfung mit anderen Molekülen. Solche Oligonukleotid-Konjugate eröffnen einen attraktiven Weg, die Eigenschaften eines Arzneistoffes wie Wirksamkeit, Stabilität, Zellpenetration und ingesamt sein Schicksal im Körper gezielt zu beeinflussen. So könnte man durch die Verknüpfung eines Antikörpers dem Ideal eines zielgerichteten Arzneistoffes näher kommen.
Winkler hat in seiner 2003 fertig gestellten Dissertation ein neues Verfahren zur Herstellung von Oligonukleotid-Konjugaten entwickelt. Im Vergleich zu bestehenden Lösungen zeichnet es sich vor allem durch seine Vielseitigkeit und Effizienz aus. Eine Vielzahl verschiedener Moleküle, darunter Antikörper und andere Proteine, können mit dieser Methode an Oligonukleotide gebunden werden. Aktuell forscht der junge Wissenschafter an der Anbringung positiv geladener Moleküle, die das negativ geladene Phosphat-Rückgrat der Oligonukleotide neutralisieren und so die Aufnahme in die Zellen steigern sollen.
Preisverleihung des INiTS Award 2005
Mittwoch, 19. Oktober 2005, 18.00 Uhr
Siemens Forum Wien, 1030 Wien, Dietrichgasse 25
Rückfragehinweis:
Mag. Veronika Schallhart
Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsmanagement
Universität Wien
1010 Wien, Dr.-Karl-Lueger-Ring 1
T +43-1-4277-175 30
M +43-664-602 77-175 30
F +43-1-4277-9 175