Gesundheitssystem: Einsparungen durch Sport haben sich verdreifacht

Da Bewegungsmangel eine der Hauptursachen für das Entstehen von Zivilisationskrankheiten darstellt, können durch sportliche Aktivität Kosten eingespart werden (Copyright: USI Wien/Markus Frühmann).

Sozio-ökonomische Analyse von Sportausübung im Vergleich 1998 und 2013

Eine Kosten-Nutzen-Bilanz der Sportausübung in Österreich haben der Sportsoziologe Otmar Weiß und sein Team von der Universität Wien gemeinsam mit dem Kuratorium für Verkehrssicherheit durchgeführt. Fazit: Durch sportliche Aktivitäten konnten im Jahr 2013 rund 712 Millionen Euro an Krankheitskosten vermieden werden – fast dreimal so viel wie im Jahr 1998. Vor allem die stark steigenden "Zivilisationskrankheiten" könnten durch präventive Sportausübung eingedämmt werden.

Im Jahr 2000 haben SportwissenschafterInnen, GesundheitsökonomInnen und SozialwissenschaftInnen ein wohlfahrtsökonomisches Cost-Benefit-Modell des Breiten- und Freizeitsports in Österreich entwickelt. Mit Hilfe dieses Modells wurden – ausgehend von Daten aus dem Jahr 1998 – einerseits die volkswirtschaftlichen Kosten von Sportunfällen und -verletzungen sowie andererseits der gesundheitsökonomische Nutzen sportlicher Aktivität in Österreich berechnet. Ziel war, positive und negative Wirkungen des Sports auf die Gesundheit zu objektivieren.


Damals…
Bereits damals hatte sich deutlich gezeigt, dass nicht die Sportausübung, sondern die Nicht-Sportausübung mehr volkswirtschaftliche Kosten verursacht: Behandlungskosten für Sportunfälle und -verletzungen sind niedriger als jene Kosten, die dem Gesundheitssystem für Krankheiten erwachsen, die durch Bewegungsmangel entstehen. "Besonders wirksam ist die Sportausübung in der Prävention von Zivilisationskrankheiten, wie z.B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-II-Diabetes oder Rückenschmerzen. Da Bewegungsmangel eine der Hauptursachen für das Entstehen von Zivilisationskrankheiten darstellt, können durch sportliche Aktivität Kosten eingespart werden – ganz abgesehen vom immateriellen Wert des Sports, wie geistiges, körperliches und soziales Wohlbefinden, der gar nicht quantifiziert werden kann", so Otmar Weiß vom Institut für Sportwissenschaft der Universität Wien. 

… wie heute: Sport hilft Krankheitskosten sparen
15 Jahre später haben sich die jährlichen Einsparungen aufgrund der Sportausübung in Österreich von 265 Millionen Euro im Jahr 1998 auf 712 Millionen Euro im Jahr 2013 fast verdreifacht. Das ergab die erneute Kosten-Nutzen-Rechnung der Sportausübung in Österreich, die heuer auf der Datenbasis von 2013 durchgeführt wurde. "Die Kosten für die Behandlung von so genannten Zivilisationskrankheiten sind enorm gestiegen. Sportliche Aktivitäten tragen dazu bei, Krankheitskosten zu sparen", erklärt Otmar Weiß.

Weitere Informationen zur Studie: 
http://institut-schmelz.univie.ac.at/uploads/media/Sport_und_Gesundheit_Folder_01.pdf

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