Frauenförderung: Verleihung der Berta-Karlik-Professuren

Am 8. März 2012, dem Internationalen Frauentag, werden die Berta-Karlik-Professuren der Universität Wien an die Physikerin Paola Ayala, die Sprachwissenschafterin Brigitta Busch und die Molekularbiologin Verena Jantsch-Plunger feierlich verliehen. Mit dem nach der ersten Professorin der Universität Wien benannten Berta-Karlik-Programm gibt die Universität Wien exzellenten Forscherinnen die Möglichkeit, sich auf einer Professur zu bewähren und damit ihre Chancen auf eine dauerhafte Berufung zu steigern. Eine weitere Neuerung bringt der Internationale Frauentag 2012: Am 8. März startet das neue Angebot "Führungen zur Geschichte von Frauen an der Universität Wien". Besonderes Augenmerk gilt der ersten Generation an Wissenschaftlerinnen: Biographien von Elise Richter bis Berta Karlik werden vorgestellt.

"Die Zahl der Professorinnen an der Universität Wien nimmt stetig zu und liegt bereits bei über 20 Prozent – eine Verdoppelung binnen zehn Jahren", freut sich Rektor Heinz W. Engl. Um diesen Trend fortzusetzen, hat die Universität Wien 2011 drei Berta-Karlik-Professuren zur Förderung von exzellenten Wissenschafterinnen ausgeschrieben und mit 2012 besetzt. "Die Biographien der drei Wissenschafterinnen könnten unterschiedlicher nicht sein", so Vizerektorin Weigelin-Schwiedrzik. "Und trotzdem haben alle drei Wege eines gemeinsam, sie dokumentieren den erfolgreichen Weg von drei Frauen in der Wissenschaft. Die Universität zieht Stärke aus dieser Vielfalt." Mit der Verleihung der Berta-Karlik-Professuren am Internationalen Frauentag betont die Universität Wien die Relevanz der Förderung ihrer hervorragenden Wissenschafterinnen.

Die geförderten Forscherinnen
Die Ecuadorianerin Paola Ayala ist seit 2009 an der Fakultät für Physik der Universität Wien tätig, seit 2010 als Marie Curie Fellow der EU. Sie erforscht die Synthese und festkörperspektroskopische Analyse grundlegender optischer und elektronischer Transporteigenschaften von funktionalisierten Kohlenstoffnanostrukturen bezüglich Anwendungen in Nanoelektronik, Nanophotonik und Biotechnologie.

Brigitta Busch ist seit 2010, in Vertretung von Ruth Wodak, Professorin für angewandte Sprachwissenschaft und Diskursanalyse. Sie widmet sich Fragen der Mehrsprachigkeit, zunächst in Kärnten und Südosteuropa, wo sie für den Europarat tätig wurde, später auch in Südafrika. Im Rahmen des WWTF-Projekts "PluS" erforscht sie derzeit Zusammenhänge von Migration, Mehrsprachigkeit und traumatischem Erleben.

Verena Jantsch-Plunger, Biochemikerin am Zentrum für Molekularbiologie der Universität Wien , habilitierte sich im Fach Genetik und Zellbiologie. Sie baute ihre eigene Forschungsgruppe als eine der ersten Elise-Richter-Stipendiatinnen des FWF auf. Ihr Schwerpunkt liegt in der Erforschung der Verteilung der in Chromosomen gepackten Erbinformation während der Keimzellentwicklung (Meiose). Jantsch und ihr Team entdeckten molekulare Details des Mechanismus, wie sich gleiche Chromosomenpaare beider Elternteile finden und miteinander interagieren.

Festakt mit Rektor und Vizerektorin
Zeit: Donnerstag, 8. März 2012, 16 Uhr
Ort: Senatssaal, Hauptgebäude der Universität Wien (1010 Wien, Dr.-Karl-Lueger-Ring 1)
Anmeldung für MedienvertreterInnen: presse(at)univie.ac.at

Mit dem neuen Programm sollen sich die Chancen von hoch qualifizierten Wissenschafterinnen der Universität Wien erhöhen, um von der auf drei Jahre befristeten Berta-Karlik-Professur ausgehend später auf eine in- oder ausländische Professur berufen zu werden. Kriterien für die Bewerbung waren eine international begutachtete Förderung in einem Exzellenzprogramm (z.B. ERC, Marie Curie, FWF, ÖAW) und ein Dienstverhältnis an der Universität Wien zum Zeitpunkt der Ausschreibung. Namensgeberin des Programms ist die österreichische Physikerin Berta-Karlik, die erste Professorin der Universität Wien. Sie wurde 1956 zur Ordinaria ernannt sowie 1973 als erste Frau zum wirklichen Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
 
Führung: Frauen an der Universität Wien
Ab 8. März finden zudem Führungen zur Geschichte von Frauen an der Universität Wien statt. Diese thematisieren das lange Warten – bis zum Jahr 1897 – von Frauen auf Zulassung zum Studium ebenso wie Gegenwartsaspekte. Im Mittelpunkt der Sonderführungen stehen die ersten Wissenschafterinnengenerationen, neben Berta Karlik insbesondere Elise Richter: Die Romanistin habilitierte sich 1905 als erste Frau an der Universität Wien. 1943 wurde sie nach Theresienstadt deportiert, wo sie im selben Jahr starb.

Zur weiteren Information das Interview mit Marlene Gerber, Initiatorin der Sonderführungen zur Frauengeschichte an der Universität Wien.

Termine und Anmeldung

Rückfragehinweis
Mag. Cornelia Blum
Pressesprecherin
Universität Wien
1010 Wien, Dr.-Karl-Lueger-Ring 1
T +43-1-4277-100 12
M +43-664-602 77-100 12
cornelia.blum(at)univie.ac.at

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Leitung Kommunikation & Pressesprecherin
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cornelia.blum@univie.ac.at