Donaulimes: Einst Grenze, jetzt gemeinsamer Kulturraum

Umwelt, Grenzzone, Straßen, Schifffahrt, kulturelle Einflüsse, Handel – all diese wichtigen Aspekte definieren die Donau als Natur- und Kulturraum. Die Konferenz "Die Donau – Limes, Landschaft, Lebenswelten" des Instituts für Geschichte der Universität Wien setzt sich am 27. und 28. Juni mit der Flusslandschaft im historischen Kontext auseinander. Betrachtet werden dabei das ehemalige Grenzgebiet und der Transportkorridor von der Römer- bis in die Neuzeit.

Die Grenzanlagen des römischen Reiches gelten in Europa als eine der größten Bodendenkmale. Sie prägen mit ihrer fast fünfhundertjährigen Geschichte zahlreiche Kulturlandschaften und bilden die Keimzelle vieler europäischer Städte. Die Konferenz beleuchtet den historischen Hintergrund dieser Regionen. "Internationale ExpertInnen werden den neuesten Stand der Forschung zu den wesentlichsten Fragen der überregionalen Infrastruktur reflektieren" freut sich der Historiker Andreas Schwarcz bereits auf die Tagung. Die Universität Wien mit dem Institut für Geschichte und dem Institut für Österreichische Geschichtsforschung ist auf diesem Gebiet federführend.

Auf dem Weg zum Welterbe
Die nationalen Limesabschnitte in Österreich, der Slowakei und Ungarn werden seit 2008 gemeinsam für eine Einschreibung zum bereits bestehenden multinationalen UNESCO-Welterbe "Grenzen des Römischen Reiches" vorbereitet. "Das laufende South-East-Europe-Projekt (SEE) hat sich zum Ziel gesetzt, vier weitere Länder an der unteren Donau – Kroatien, Serbien, Bulgarien, Rumänien – in diese Initiative einzubinden und mit der Erstellung der jeweiligen UNESCO Vorschlagslisten einen entscheidenden Schritt in Richtung zukünftiges multinationales Welterbe Donaulimes zu machen", erklärt Schwarcz. Parallel dazu werden die wesentlichsten Elemente für die touristische Aufbereitung und Entwicklung einer neuen gemeinsamen Kulturroute definiert, die bereits in einzelnen Regionalkonzepten getestet und pilothaft umgesetzt wird.

Bereits erreichte Projektziele
All diese Länder besitzen zum Teil erheblich lange Streckenabschnitte des Donaulimes mit zahlreichen hervorragend erhaltenen Monumenten. Sie haben zugestimmt, sich an der UNESCO Einschreibung zu beteiligen. "Bevor die erarbeiteten Vorschlagslisten aber an die UNESCO-Kommission in Paris übergeben werden, müssen sie noch von den nationalen Denkmalämtern und Ministerien geprüft werden. Ein gemeinsamer Tourismus-Aktionsplan aller Anrainerstaaten ist bereits ausgearbeitet worden", so Schwarcz. Er umfasst großteils die zivilisatorischen Errungenschaften der Römer, wie etwa Bade- und Wellnesskultur, Festivals, Wein- und Brotproduktion.

Die anstehende Konferenz in der Skylounge der Universität Wien erläutert dabei wichtige Aspekte ausgehend von der Erschließung der Donauprovinzen durch die Römer, über das Werden des Österreichischen Donaulimes, bis hin zum multinationalen Welterbe-Projekt.

Weitere Information: http://danubelimesbrand.org/de/

Konferenz: "Die Donau – Limes, Landschaft, Lebenswelten" organisiert im Rahmen des International Danube Limes Days 2014
Zeit: Freitag, 27. und Samstag, 28. Juni 2014
Ort: Skylounge der Universität Wien, Oskar-Morgenstern-Platz 1, 1090 Wien

Wissenschaftlicher Kontakt
Dr. Sonja Jilek
Institut für Geschichte
1080 Wien, Alser Straße 23
T +43-1-4277-408 58
M +43-0699-11079715
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