Ästhetik der Innerlichkeit – Max Reger und das Lied um 1900

Der Komponist Reger spielt in Begleitung seiner Frau auf dem Klavier.

Tagung zum 100. Todestag des Komponisten Max Reger (1873–1916)

Vom 21. bis 23. September findet an der Universität Wien die Tagung "Ästhetik der Innerlichkeit – Max Reger und das Lied um 1900" statt. Der inhaltliche Fokus liegt auf dem Liedschaffen deutschsprachiger Komponisten des Fin de siècle mit besonderer Berücksichtigung der intermedialen Beziehungen zwischen Musik, Lyrik und Emotion. Keynote-Speaker Julian Johnson, Regius Professor an der Royal Holloway, University of London, beleuchtet die Situation des Klavierliedes um 1900 aus gesamteuropäischer Perspektive.

Anlässlich des 100. Todestages von Max Reger (1873–1916) würdigt die Tagung jenen Komponisten, der neben Richard Strauss und Arnold Schönberg als einer der wichtigsten Wegbereiter der musikalischen Moderne gilt. Im Fokus stehen die bislang vernachlässigten Liedopera Regers, die in Beziehung zum musikalischen Liederschaffen jener Komponisten gestellt werden, die in zwei der wichtigsten Zentren der Jugendstilbewegung wirkten (München und Wien). Mit Blick auf einen breiteren zeitgeschichtlichen Horizont und unter Einbeziehung von ExpertInnen aus den Bereichen der Literaturwissenschaft und der Kunstgeschichte hinterfragt die Tagung auch die Wandlungsprozesse des um 1900 aufkommenden Bewusstseins für eine neue Emotionalität: die vom Dichter Richard Dehmel geforderte so genannte "neue Innerlichkeit".

Ein zentraler Tagungspunkt ist die Auftaktveranstaltung in der Musiksammlung der Wienbibliothek, in den von Adolf Loos um 1907 gestalteten Räumen des Industriellen Friedrich Boskovits. In seinem Eröffnungsvortrag wird Julian Johnson (Royal Holloway, University of London) die vor allem im deutschsprachigen Raum wichtigste Gattung des Klavierliedes beleuchten und aus einer gesamteuropäischen Perspektive das Verhältnis von Musik, Literatur und Bildender Kunst um 1900 diskutieren.

Ein weiterer Höhepunkt ist der in Verbindung mit der Musikabteilung der Österreichischen Nationalbibliothek stattfindende Liederabend, bei der Parallelvertonungen von Texten der Komponisten um 1900 (Reger, Strauss, Schönberg, Berg, Webern u.a.) aufgeführt und diskutiert werden.

Organisiert wird die Konferenz vom Institut für Musikwissenschaft der Universität Wien in Kooperation mit dem Verein der Freunde des Instituts für Musikwissenschaft der Universität Wien und der Wienbibliothek im Rathaus.

Tagung: Ästhetik der Innerlichkeit – Max Reger und das Lied um 1900
Zeit: Mittwoch, 21. September bis Freitag, 23. September 2016
Orte: Musiksammlung der Wienbibliothek im Rathaus (Mittwoch, 21. September), Institut für Musikwissenschaft, Campus der Universität Wien, 1090 Wien, Spitalgasse 2–4, Hof 9 (Donnerstag, 22. September, und Freitag, 23. September)

Konferenzsprachen Deutsch und Englisch.
Keynote von Julian Johnson (Royal Holloway, University of London): Language, Music and Desire: The Interior Landscape of the Lied around 1900
Zeit: Mittwoch, 21. September, 17 Uhr
Ort: Musiksammlung der Wienbibliothek im Rathaus, 1010 Wien, Bartensteingasse 9/5

Begegnung|en – Liederabend mit Werken von Max Reger und anderen Komponisten der Jahrhundertwende
Konzert in der Reihe Musiksalon der Musiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek
Victoria Granlund, Sopran – Stacey Bartsch, Klavier
Moderation: Thomas Leibnitz (Direktor der Musiksammlung der ÖNB)
Zeit: Donnerstag, 22. September, 19.30 Uhr
Ort: Oratorium im Augustinertrakt der ÖNB, 1010 Wien, Josefsplatz 1

Eintritt frei

Wissenschaftlicher Kontakt

Dr. Stefan Gasch, M.A.

Institut für Musikwissenschaft
Universität Wien
1090 - Wien, Spitalgasse 2–4
+43-1-4277-442 71
stefan.gasch@univie.ac.at

Rückfragehinweis

Mag. Alexandra Frey

Media Relations Manager
Universität Wien
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