#8 Mobilisierung der Träume – A History of Media Utopia

Filmpräsentation und Diskussion zur Entstehung der modernen Medienlandschaft

Wir telefonieren Tag für Tag, sehen Fernsehbilder aus aller Welt, machen Schnappschüsse mit Handy-Kameras, surfen in den Weiten des Internets. Im Rahmen der Dauerausstellung medien.welten diskutieren ExpertInnen des Instituts für Theater-, Film- und Medienwissenschaft (tfm) der Universität Wien im Technischen Museum Wien den Film "Mobilisierung der Träume - Dreams Rewired" eine Geschichte der medialen Utopien und begeben sich auf eine Zeitreise durch die Entwicklung der heutigen Medienlandschaft.

Die Dauerausstellung medien.welten im Technischen Museum ist einer der Orte, an denen sich unsere (multi)mediale Vergangenheit und Zukunft berühren. Ein paar Schritte nur sind es von der Lochkarte zum Massenspeicher und vom optischen Telegraphen zum Glasfasernetz. Doch welcher Geist beseelt diese Apparate, welche Hoffnungen wurden und werden an sie geknüpft? Was haben sie mit uns zu tun und welche Perspektiven eröffnen sie?

Der aus dem Kontext der medien.welten entstandene Essayfilm "Mobilisierung der Träume - Dreams Rewired" (Regie: Manu Luksch, Martin Reinhart, Thomas Tode) widmet sich diesen Fragen und verfolgt anhand von zahlreichen Filmausschnitten aus der Frühzeit der Medien die vermeintlich neuen Begierden und Ängste zurück bis zur Geburtsstunde von Telefon, Kino und Fernsehen. Erzählt von der schottischen Oscar-Preisträgerin Tilda Swinton nimmt die Zeitreise ihren Anfang beim ersten Medien-Boom des späten 19. Jahrhunderts und macht Stück für Stück sichtbar, wie die sozialen Umbrüche der heutigen vernetzten Welt bereits in einem Zeitalter vorgezeichnet wurden, in dem Telegraph und Lochkarte im selben Ausmaß für revolutionär gehalten wurden wie heute Social Media und Big Data.

Wie diese entfachten jene frühen Medien damals utopische Vorstellungen von grenzenloser Kommunikation, Demokratisierung von Wissen oder gar dem Beginn ewigen Friedens durch besseres gegenseitiges Verständnis. Doch auch damals löste die mediale Überwindung von Zeit und Distanz zugleich Besorgnis um Privatsphäre, Sicherheit und Moral aus.

Mit Hilfe von großteils noch nie gezeigtem Archivmaterial aus etwa 200 Filmen bietet "Mobilisierung der Träume – Dreams Rewired" ein Mosaik aus zeitlosen Hoffnungen und vermeidbaren Sackgassen und rückt zudem auch die Rolle der Frauen in der Geschichte der modernen Kommunikation ins Licht. Die Geschichte der modernen Massenkommunikation hilft dabei, die heutige vernetzte Welt zu verstehen.

#8 Mobilisierung der Träume – A History of Media Utopia
Zeit:
Dienstag, 31. Mai 2016, 11.30 Uhr
Ort: Festsaal, Technisches Museum Wien, 1140 Wien, Mariahilfer Straße 212

Programm:
11.30: Einführung durch den Filmemacher Martin Reinhart
12:00: Screening: Mobilisierung der Träume - Dreams Rewired (A, 2015, 85 Minuten; R.: Manu Luksch, Martin Reinhart, Thomas Tode; erzählt von Tilda Swinton)
Im Anschluss: Diskussion mit Martin Reinhart (Film) und Klemens Gruber vom Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft (tfm), David Krems (tfm), Virgil Widrich (die angewandte, Art & Science). Moderation: Jana Herwig (tfm)
14.15: Führung durch die Ausstellung medien.welten

Eine Veranstaltung des tfm in Kooperation mit der Universität für angewandte Kunst und dem Technischen Museum Wien.

Website: http://mediaactivism.univie.ac.at/ 

Weitere Informationen zur Ausstellung:
http://www.technischesmuseum.at/ausstellung/medienwelten

Wissenschaftlicher Kontakt

Univ.-Prof. Dr. Klemens Gruber

Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft
Universität Wien
1090 - Wien, Althanstraße 14 (UZA II)
+43-1-4277-484 16
klemens.gruber@univie.ac.at

Rückfragehinweis

Jana Herwig

Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft
1090 - Wien, Maria-Theresien-Straße 3
+43-1-4277-44331
jana.herwig@univie.ac.at

Stephan Brodicky

Pressebüro der Universität Wien
Universität Wien
1010 - Wien, Universitätsring 1
+43-1-4277-175 41
+43-664-60277-175 41
stephan.brodicky@univie.ac.at