250 Jahre Botanischer Garten der Universität Wien

Heuer jährt sich zum 250sten Mal die Gründung des Botanischen Gartens der Universität Wien.

Aus diesem Anlass veranstaltet der Botanische Garten am Mittwoch, dem 16. Juni 2004, ein außergewöhnliches Sommerfest. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

Ausstellung und Vorträge von 10.00 bis 13.00 Uhr

Zur Geschichte des Botanischen Gartens

Die historische Entwicklung des Botanischen Gartens wird in der Ausstellung „250 Jahre Botanischer Garten der Universität Wien“, die gemeinsam mit der Magistratsabteilung 7 der Stadt Wien erarbeitet wurde, nachgezeichnet. Der Garten wurde 1754 unter Kaiserin Maria Theresia auf Anregung ihres Leibarztes Gérard van Swieten als Medizinalpflanzengarten gegründet. Nicolaus J. Freiherr v. Jacquin (1727-1817), der Forschungsreisen nach Westindien unternahm und von dort zahlreiche neue Pflanzen mitbrachte, ließ die ersten Gewächshäuser bauen und die Freilandsammlung erweitern. Er führte das Linné’sche Pflanzensystem ein und verfasste die mehrbändigen Werke „Hortus botanicus Vindobonensis“ und „Flora Austriaca“. Seit 1997 ist Tod Stuessy Direktor des Botanischen Gartens der Universität Wien.

Begleitend zur Ausstellung, die am 16. Juni um 10.00 Uhr im Kalthaus des Gartens eröffnet wird, erscheint eine Broschüre. Eine Vortragsreihe ab 11.00 Uhr informiert über die wechselvollen Biografien wegbereitender Gartendirektoren, über die digitale Aufbereitung historischer und aktueller Pläne sowie über die Aufgaben Botanischer Gärten einst und jetzt.

Buntes Programm und Unterhaltung von 13.00 bis 18.00 Uhr

Gartenlesungen und Sonderführungen

Barbara Frischmuth gibt literarische Kostproben aus ihrem Buch „Löwenmaul und Irisschwert“. Julia Kospach, die zusammen mit André Heller den Garten-Bild-Text-Band „Augenweide. Der Garten der Gärten“ gestaltet hat, liest aus ihrem neuen Buch „Das Gartenspiel“. Miriam Wiegele erzählt in einer Märchenstunde über Zauberpflanzen und gibt im Rahmen einer Führung Geheimnisse über Heilkräuter und Nutzpflanzen preis. Weitere Rundgänge durch den Garten sind den exotischen Schätzen des Gartens und der Systematik der Pflanzenverwandtschaften gewidmet.

Musik, Gaukler und Kinderprogramm

Das Sommerfest bietet den garten- und naturinteressierten BesucherInnen auch Musik und Unterhaltung: Ungarische Musiker spielen bei der Pannonischen Pflanzengruppe auf, mexikanische Musik sorgt bei den Kakteen für Stimmung und beim Alpinum findet ein alpenländisches Platzkonzert statt. Beim Kegeln nach historischem Vorbild unterhalten Kegelduette, die W.A. Mozart dem Gartendirektor Nicolaus v. Jacquin gewidmet hat.

Gaukler und eine Büchsenwurfbude sorgen nicht nur bei unseren kleinen BesucherInnen für Unterhaltung und Kurzweil. Für „Blumenfeen und Gartenzwerge“ von drei bis sechs Jahren bereitet das Kinderbüro an der Universität Wien spezielle Aktivitäten vor: eine Pflanze in den vorher selbst bemalten Blumentopf setzen, Ball- und Wurfspiele sowie eine Schminkstation. Für Schulkinder bis 14 Jahre bietet die „Grüne Schule“ das Programm „Riechen, Be-Greifen und Forschen“ an.

Kulinarisches für Bauch und Kopf

Natürlich darf bei all diesen Aktivitäten auf das leibliche Wohl nicht vergessen werden. Neben einem Weinausschank, einer Kaffeesiederei und einem Obststand wird Schmaus und Trank aus biologischem Anbau vor dem Tropenhaus angeboten. Geistige Nahrung rund um das Thema Garten bietet ein gut sortierter Bücherstand.

Rahmenprogramm an der Bibliothek der Universität Wien

Am Montag, dem 14. Juni 2004, eröffnet die Bibliothek der Universität Wien die Ausstellung „Brückenschlag zwischen den Wissenschaften – Werk und Wirkungskreis von Nicolaus J. Freiherr von Jacquin – Eine Reise durch die prachtvollen Bestände der Universitätsbibliothek“. Unter anderem werden die prachtvoll illustrierten, historischen Pflanzenatlanten von Nicolaus J. v. Jacquin präsentiert. Vorträge zum vielfältigen Schaffen Jacquins zeigen, dass dieser nicht nur als Botaniker, sondern auch als Chemiker und Montanist wegbereitend wirkte. Besonders interessant ist das gesellschaftliche und wissenschaftliche Umfeld von Nicolaus J. v. Jacquin: so gehörten neben van Swieten auch Jan Ingen-Housz, der „Entdecker“ der Photosynthese sowie W.A. Mozart und viele andere zum engeren Kreis rund um die Familie Jacquin. Besondere Bedeutung erlangte auch sein bester Schüler: der älteste Sohn, Joseph Franz von Jacquin, folgte seinem Vater im wissenschaftlichen Bereich nach.

Das detaillierte Programm zum Sommerfest ist auch unter http://info.botanischer-garten.at nachzulesen.

Eingänge zum Botanischen Garten der Universität Wien, 1030 Wien:

• Mechelgasse/Prätoriusgasse

Schnellbahnstation Rennweg, Straßenbahn Linie 71 oder O)

• Jacquingasse/Höhe Gerlgasse

• Oberes Belvedere/Alpengarten.

Rückfragehinweis und weitere Information:

Mag. Veronika Schallhart

Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsmanagement

Universität Wien

Dr.-Karl-Lueger-Ring 1

A-1010 Wien

Tel: +43-1-4277 18182

Fax: +43-1-4277 9181

E-Mail: veronika.schallhart(at)univie.ac.at