Uni Wien Expertise zum UN Human Development Report

Foto von einer Menschenmenge in der Stadt

Montag, 18. März: Psychologe Robert Böhm von der Universität Wien erklärt Kreislauf der gesellschaftlichen Polarisierung

Im UN Human Development Report wird – wie der Name bereits verrät – die Entwicklung der Menschheit beobachtet und zusammengefasst. Aktuell erscheint der Bericht für die Jahre 2023-24. Der Psychologe Robert Böhm von der Universität Wien hat mit seiner Expertise zum finalen Report beigetragen. Am kommenden Montag, 18. März um 9.30 Uhr wird der Bericht offiziell in Venedig präsentiert, auch Robert Böhm wird teilnehmen. Einen Link zum Livestream finden Sie hier. 

Trotz der zunehmenden Vernetzung und der dringenden Notwendigkeit der Zusammenarbeit bei der Bewältigung globaler Herausforderungen wie dem Klimawandel und globalen Pandemien wird kollektives Handeln der Menschen durch mangelndes Vertrauen und politische Polarisierung behindert. Der Bericht über die menschliche Entwicklung 2023-2024, herausgegeben durch die Vereinten Nationen (UN), befasst sich mit diesen Problemen. Die Wissenschafter*innen plädieren darin für eine neue Sichtweise auf globale öffentliche Güter, die zur Zusammenarbeit jenseits enger Eigeninteressen ermutigt. Außerdem schlagen sie Lösungen zum Abbau der Polarisierung vor und zeigen Wege auf, wie der*die Einzelne in die Lage versetzt werden kann, eine gemeinsame Zukunft aktiv zu gestalten.

Der Psychologe Robert Böhm von der Universität Wien fasst seinen Beitrag so zusammen: "Die Frage, wie dringende gesellschaftliche Herausforderungen wie der Klimawandel oder globale Gesundheitskrisen angegangen werden sollen, führt häufig zu gegensätzlichen Meinungen. So entstehen einander gegenüberstehende Gruppen, was wiederum zu gesellschaftlicher Polarisierung führen kann. Unsere Argumentation, die durch wissenschaftliche Daten gestützt wird, deutet darauf hin, dass mit zunehmender Identifikation des Einzelnen mit diesen Gruppen die Wahrscheinlichkeit einer Polarisierung seiner Einstellungen und Verhaltensweisen steigt. Dies führt zu einem beunruhigenden Kreislauf, in dem Meinungen ständig verstärkt werden. Dies endet damit, dass Gruppen untereinander nicht bereit sind, sich auf friedliche Interaktionen einzulassen oder eine gemeinsame Basis zu suchen. Im Grunde untergräbt die Identifikation mit meinungsbasierten Gruppen genau die Zusammenarbeit, die für die Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen auf universeller Ebene entscheidend ist."

Wissenschaftlicher Kontakt

Univ.-Prof. Dipl.-Psych. Dr. Robert Böhm

Institut für Arbeits-, Wirtschafts- und Sozialpsychologie
1010 - Wien, Universitätsstraße 7 (NIG)
+43-1-4277-47332
robert.boehm@univie.ac.at

Rückfragehinweis

Mag. Alexandra Frey

Media Relations Manager
Universität Wien
1010 - Wien, Universitätsring 1
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