Preise und Auszeichnungen im Jänner und Februar 2024

Die Universität Wien gratuliert allen Mitarbeiter*innen und Studierenden, die für ihre wissenschaftlichen Arbeiten und Leistungen ausgezeichnet wurden. Lesen Sie hier einen Überblick über aktuelle Ehrungen und Preisverleihungen.

Erwin-Schrödinger-Gastprofessur für Matthias Neubert

Matthias Neubert von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) wurde die Erwin Schrödinger Gastprofessur 2024 der Universität Wien verliehen, als Anerkennung für seine herausragenden Beiträge auf dem Gebiet der theoretischen Teilchenphysik. Im Laufe des Jahres 2024 wird Neubert für vier Wochen in der Arbeitsgruppe Teilchenphysik der Universität Wien zu Gast sein, wo er eine Serie von vier Vorträgen als Erwin-Schrödinger-Gastwissenschafter präsentieren wird. Die Vorträge umfassen Fachvorträge im Rahmen des Teilchenphysikseminars der Fakultät für Physik sowie Vorträge für die breite Öffentlichkeit. Die Vortragsreihe wird vom „Verein zur Förderung der theoretischen Physik in Österreich“ organisiert und vom Kulturamt der Stadt Wien unterstützt.

Seine Forschungsschwerpunkte umfassen ein breites Themenspektrum der Teilchenphysik mit besonderem Fokus auf die Physik jenseits des Standardmodells und der Entwicklung effektiver Quantenfeldtheorien, die eine besonders präzise Berechnung von Streuprozessen an Teilchenbeschleunigern erlauben. Seit 2012 ist Neubert Direktor des Mainzer Instituts für Theoretische Physik (MITP) und ist zudem Sprecher des Exzellenzclusters PRISMA und des Folgeclusters PRISMA+.

Die Erwin-Schrödinger-Gastprofessur wird von der Kulturabteilung der Stadt Wien unterstützt und fördert den kulturellen Austausch im Zusammenhang mit wissenschaftlicher Forschung und Interaktion. Diese renommierte Auszeichnung hat eine lange Tradition und wurde bereits mehr als fünfzig Mal an herausragende Forscher*innen auf dem Gebiet der Teilchenphysik vergeben.

Fakultät für Physik

Arbeitsgruppe Teilchenphysik

Website von Matthias Neubert

Forschungsgruppe von Matthias Neubert

Pressemeldung der JGU

Vergangene Erwin Schrödinger Gastprofessuren

Johanna Chovanec erhält Dissertationspreis der Fritz und Helga Exner-Stiftung

Johanna Chovanec erhält einen der beiden Dissertationspreise 2024 der Fritz und Helga Exner-Stiftung für ihre Doktorarbeit im Bereich türkische Literatur. Johanna Chovanec ist Universitätsassistentin an der Abteilung für vergleichende Literaturwissenschaft und Lehrbeauftragte am Institut für Orientalistik der Universität Wien. Zuvor war sie bereits an der Sabanci Universität Istanbul sowie an den Universitäten Amsterdam und Oslo tätig. Ihre aktuellen Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich Health Humanities, Neurodiversität, post-imperiale Studien und türkische Literatur. Sie promovierte als Stipendiatin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und der Studienstiftung des deutschen Volkes mit ihrer Dissertation „Turkey's Occidenalist Condition: Images of Self and Other in Early Republican Literature" für die sie die Auszeichnung erhielt.

Die mit der Südosteuropa-Gesellschaft verbundene Fritz und Helga Exner-Stiftung vergibt jährlich Förderpreise für herausragende wissenschaftliche Leistungen im Bereich der Südosteuropa-Forschung. Die Preisverleihung fand am 17. Februar im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Südosteuropa-Gesellschaft in München statt. „Moderne türkische Literatur ist eine Möglichkeit sich mit Fragen von Alterität und Identität auseinanderzusetzen; ausgehend von einer Perspektive, die im globalen literaturwissenschaftlichen Diskurs oftmals marginalisiert wird", so Johanna Chovanec in ihrer Festrede.

Walter Sauer erhält Entwicklungsforschungspreis 2023

Walter Sauer bekam am 27. Februar den österreichischen Preis für Entwicklungsforschung feierlich im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung von Bildungsminister Martin Polaschek verliehen. Gemeinsam mit Karin Fischer von der Johannes Kepler Universität Linz wird Walter Sauer für seine besonderen Leistungen im Bereich der Entwicklungsforschung ausgezeichnet. Walter Sauer ist Professor am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Wien. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen unter anderem die Geschichte Afrikas, Österreichisch-afrikanische Beziehungen und die Afrika-Rezeption in der Kulturgeschichte Österreichs.

Der Österreichische Preis für Entwicklungsforschung wird alle zwei Jahre für besondere Leistung in Bezug auf Forschung für Entwicklung verliehen und ist mit 5.000 Euro dotiert. "Entwicklungsforschung braucht eine historische Tiefendimension, um aktuelle Phänomene – etwa die im Kern neokolonialen Beziehungen zwischen dem Globalen Norden und dem Globalen Süden – kritisch hinterfragen zu können. Die Preisverleihung an mich unterstreicht diesen Zusammenhang", so Sauer.

Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte

Website von Walter Sauer

Pressemeldung

Informationen zum Österreichischen Preis für Entwicklungsforschung

Young Scientist Award für Sarah Theiner

Sarah Theiner hat auf der Winterkonferenz 2024 für Plasmachemie in Tucson (Arizona, USA) den NU Young Scientist Award für Pionierarbeit in der anorganischen Massenspektrometrie erhalten. Mit diesem Preis werden herausragende Beiträge auf dem Gebiet der anorganischen Massenspektrometrie von aufstrebenden jüngeren Wissenschafter*innen in einem frühen Stadium ihrer Karriere gewürdigt und gefördert.

Theiner forscht und lehrt am Institut für Analytische Chemie an der Universität Wien. Als Expertin auf dem Gebiet der anorganischen Massenspektrometrie hat Sarah Theiner mit ihren Studien zu grundlegenden Arbeiten auf dem Gebiet der LA-ICP-TOFMS-Bildgebung von biologischen Proben auf Einzelzellniveau im Bereich der Krebsforschung, insbesondere der Entwicklung von Chemotherapeutika, beigetragen.

Fakultät für Chemie

Institut für Analytische Chemie

CV von Sarah Theiner

Information zur Winterkonferenz für Plasmachemie

Meldung auf der Institutswebsite

Anton Zeilinger wird mit dem Großen Goldenen Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich geehrt

Der Physik-Nobelpreisträger Anton Zeilinger wurde gemeinsam mit Peter Handke und Eric Kandel mit dem "Großen Goldenen Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich" geehrt. Die Ehrenzeichen wurden am 22. Februar bei einer Zeremonie im Spiegelsaal der Hofburg von Bundespräsident Alexander van der Bellen feierlich verliehen. Die drei Geehrten hätten in unterschiedlichen Berufsfeldern Außerordentliches geschaffen und die höchste Auszeichnung, die man sich vorstellen kann, den Nobelpreis, erhalten, sagte der Bundespräsident. Es ist die "intensive Hingabe an einen Beruf oder eine Berufung, Leidenschaft, Hartnäckigkeit, Unbeirrbarkeit, Talent, Begabung, ungewöhnliche Intelligenz – früher hätte man gesagt: Genie", so Bundespräsident Alexander van der Bellen, das die drei Geehrten verbinde.

Das "Große Goldene Ehrenzeichen am Bande" sei "die höchste Auszeichnung, die unser Land vergeben kann", sagte der Bundespräsident. Das "Große Goldene Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich" ist nach dem nur an Staatsoberhäupter und Monarch*innenverliehenen "Groß-Stern des Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich" die höchste Ehrung der Republik. Vorwiegend ging es bisher an Politiker*innen und Botschafter*innen, zuletzt u.a. etwa an den Botschafter der Republik Kosovo und die polnische Botschafterin sowie an die Ex-Bundeskanzlerin und frühere Präsidentin des Verfassungsgerichtshofes Brigitte Bierlein.

Anton Zeilinger wird Ehrenbürger der Stadt Wien

Darüber hinaus wurde Anton Zeilinger zum Ehrenbürger der Stadt Wien ernannt. Er bekam am 28. Februar im Beisein zahlreicher Ehrengäste aus Politik und Verwaltung im Rathaus feierlich die Urkunde und Ehrenbürgernadel von Bürgermeister Michael Ludwig überreicht. 

Zeilinger prägt seit Jahrzehnten den Wissenschaftsstandort Wien maßgeblich mit und trägt zu dessen international anerkannten Exzellenz bei. Zeilinger zeigt auf, wie es gelingen kann, Wissensgrenzen herauszufordern und zu bahnbrechenden Erkenntnissen für die Forschung zu gelangen. Die Auszeichnung der Ehrenbürgerschaft wird gemäß ihrem Ansehen, ihrer Bedeutung und Würde sehr selten verliehen. In den vergangenen zwanzig Jahren haben 14 Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft und Kultur die Ehrenbürgerschaft erhalten. Die Laudatio auf den Geehrten hielt der renommierte Physiker Walter Kutschera, der in seiner Rede betonte, dass die Neugier und die Beharrlichkeit des Geehrten wohl seine wichtigsten Charaktereigenschaften auf dem Weg zum Olymp der Physik – dem Nobelpreis – seien. Anton Zeilinger bedankte sich bei allen, die ihn auf diesem Weg begleitet hatten. Er sei viermal in Wien angekommen: Im Mai 1955 als Zehnjähriger aus Oberösterreich, 1983 nach seiner Rückkehr aus den USA, 1999 von seiner Professur für Experimentalphysik an der Universität Innsbruck und heute zum vierten Mal mit der Aufnahme in die Liste der Ehrenbürgerschaft

Nähere Informationen zum Nobelpreis in der Rudolphina

Quantenoptik, Quantennanophysik und Quanteninformation an der Fakultät für Physik

Pressemeldung zur Ehrung des Großen Goldenen Ehrenzeichens

Rede des Bundespräsidenten zur Ehrung des Großen Goldenen Ehrenzeichens

Information zum Großen Goldenen Ehrenzeichen

Pressemeldung zur Ehrenbürgerschaft

Information zur Ehrung der Stadt Wien